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anspritzen Ludwig XIV. (nachdem das pariser Parlament die Ver¬
zichtleistungen seiner Mutter und seiner Gemahlin als unverbindlich
erklärt) die spanische Thronfolge für seinen zweiten^Enkel Philipp
von Anjou, Kaiser Leopold 1. für seinen zweiten Sohn, den Erz¬
herzog Karl. (s. unten die «Stammtafel). Darauf diplomatische Un¬
terhandlungen und sogar Abschluß zweier Theilungsverträge. Hier¬
über erbittert setzt König Karl II. den einzigen damals noch lebenden
Nachkommen seiner Schwester Marg. Theresia, den jungen Kur¬
prinzen von Baiern zum Universalerben ein; da dieser schon 1699
stirbt, durch ein zweites Testament den Erz Hz. Karl und kurz vor
seinem (am 9. Febr. 1700 erfolgten) Tode durch ein drittes (geheim¬
gehaltenes) Testament den Prinzen Philipp v. Anjou. Dieser
zieht im Febr. 1701 in Madrid ein und wird in Spanien, besonders
^in Kastilien, als Philipp V. anerkannt.
l701, Sept. Tripelallianz zwischen England, Holland und
Kais. Leopold I , hauptsächlich durch Wilhelm III. von Eng¬
land zu Stande gebracht, wodurch dem Erzhz. Karl der Besitz
der spanischen Monarchie zugesichert wird. Aus Frankreichs
-Leite sind der Kurfürst von Baiern, (Statthalter der span. Nieder¬
lande, welchem Ludwig XIV. den Besitz derselben zusichert) sein Bruder,
der Kurfürst von Köln, sowie kurze Zeit (bis 1703) der Herzog
von Savoyen.
Kurz vor Abschluß der Tripelallianz hatte ein kaiserliches
Heer unter Prinz Eugen von Savoyen den Krieg durch
eiueu kühueu Zug über die tyroler Alpen eröffnet; Prinz Eugen
erringt 2 Liege über die Franzosen.
1703 fällt der engl Feldherr Marlborough in die span. Nie¬
derlande ein.
1704 überrumpelt der engl. Feldherr Prinz Georg v. Hessen
Gibraltar.
Aug. 1704. Schlacht bei Blenheinr und Höchstädt, in
welcher Marlborough und Eugen einen glänzenden Sieg
über die Franzosen und Baiern erringen, worauf ganz Baiern
besetzt wird und die Kurs. von Baiern und Köln durch den
Jteuen Kaiser Joseph I. abgesetzt und geächtet werden.
1705 werden die Franzosen durch eugl. und holl. Truppen unter
Erzhz. Karl aus Katalonien und 1706 aus Kastilien vertrie¬
ben, doch siegen sie 1707 bei Almanza. Karl hält sich bis
1711 in Katalonien, dessen tapfre Bewohner ihm sogar noch
bis nach dem Frieden von Utrecht (1713) treu anhängen.
Max 1706 werden die Franzosen durch Marlborough bei Ra-
Philipp 111. v. Spanien (1598-1621).
nx o ^nnlTTT Phlllpp IV. v. Spanien (1621-1665). Maria Anna,
Bem.Ludw XIII.v.m. ©cm. Kais. Serbin. IIZ.
- . J „T„ Maria Theresia. Marg. Ther. «Rarl II v Sp.
*Ä,,.
«Hbmig d Smrg Philipp v. «njou, 1) Maria, 3) Ks. Joseph L ^Er^Kar!
f 171-2. (als Kg. V. Sv. ytnt.V.) Gem. Max v.Baiern. f 1711. als deutscher Kaiser
Jos. Ferd., Kurprinz^ Karl Albert^ ®atl VL (1711-*°)
geb. 1692, f 1699. (Ks. Karl VII.)