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Ariedrich Waröarossa und sein Kreuzzug.
1t . hatte durch einen verständigen Frieden mit den Lombarden
und durch dte Vernichtung der Macht Heinrichs des Löwen sein kaiserliches
Ansehen kaum wieder hergestellt und befestigt, als er mit dem Oberhäute
und mit emem Therle des deutschen Klerus in Zwist gerieth.
8 Ä k ^^xanders III. Tode (1181) Lucius III., welcher bald nach
ft Erwählung von den unruhigen Römern aus Rom verjagt worden
war und fernen Sitz zuerst m Velletri und dann in Verona aufgeschlagen
Der Papst selbst wurde besonders dadurch gegen den Kaiser erbittert,
daß sich dieser gleich nach dem glanzenden Krontage in Mainz nach Italien
begab, um seinem Sohne durch die Vermählung mit Constantia den Besitz
Ä.^^apolitani,chen Reiches zu verschaffen und zugleich die Mathildischen
fA 'ü Ui? Reichsgut und als emen Theil von des alten Wels Erb¬
schaft besetzt hatte, sich und ferner Familie zu erhalten. Als daher Friedrich
m die Lombardei gekommen war, weigerte sich Lucius nicht nur standhaft
dessen Sohn zum König von Italien zu krönen, sondern er bedrohte auch
den Kaiser wegen semes Verfahrens bei dem Trierischen Streites und
wegen der Mathildischen Güter mit dem Banne. Er durste jedoch nicht
wagen, seine Drohung auszuführen, weil die Veroneser ihm bedeuteten, daß
ste ihn in ihren Mauern nicht dulden würden, wenn er einen geistlichen
^r-°Ae* gegen Friedrich vornehmen werde. Lucius starb 1185; die Zwietracht
zwischen Kaiser und Papst hörte aber mit seinem Tode nicht aus, da sein
Nachfolger Urban Ul bis dahin Erzbischof von Mailand, ganz in seine
Fußtapsen trat, indessen konnte Urban ebensowenig als Lucius die Ver¬
bindung Heinrichs mit Constantia und seine Anerkennung als König von
^ztauen verhindern, weil Friedrich die Mailänder durch verschiedene Vor¬
theile fest an sich knüpfte. Die Vermählung ward im Januar 1186 mit
dem größten Glanze in Mailand gefeiert, was die Bürger dieser Stadt
i besondere Gunstbezeigung ausgebeten hatten; dorthin ließ der
Neffe der Braut, König Wilhelm II., die glänzende Mitgift derselben auf
150 Saumthieren bringen. Friedrich ließ bei dieser Gelegenheit seinen
Sohn durch den Patriarchen von Aquileja zum italienischen König krönen.
Der neue König von Italien zog sogar in die Gegend von Rom, um in
Verbindung mit den rebellischen Römern den Papst und seine Anhänger zu
berauben. Schon damals zeigte er den wilden und rücksichtslosen Charakter,
der ihn nachher zum Schrecken und Abscheu seiner Zeitgenossen machte; er
ließ z. B. einst emen Bischof, welcher darauf pochte, daß er als Geistlicher
nur vom Papste abhängig sei, prügeln und mit Füßen treten. Friedrich that
daher wohl, daß er den heftigen jungen Mann bald nach Deutschland zu¬
rückschickte und einstweilen allein in Italien blieb.
In Deutschland hatten unterdessen dreizehn Bischöfe, von welchen
Konrad von Mainz, Volkmar von Trier, Philipp von Köln und Berthold
dieser Gerechtigkeit, die Ihr verlangt, abstehen und dem Erzbischof den höheren
Platz lassen." So war der Streit beendigt, der Kaiser wurde gekrönt, und schritt
mit der Kaiserin und dem gekrönten Sohne im Festzuge einher. Der Abt jedoch
nahm nicht ohne Beschämung den unteren Platz ein. Sch. (nach Laurent.)
*) Es hatte sich hier um eine zwiespältige Bischofswahl gehandelt.