58 § 28—30. Alte Geschichte, Griechen.
b) Athener, Thebaner und Korinther erheben sich auf die
Mahnung des edlen athenischen Redners Demosthenes
trotz des Widerspruchs des bestochenen athenischen Redners
Asch in es, werden aber von Philipp besiegt in der
338 Entscheidungsschlacht bei Charonea in Böotien.
Demosthenes hält die Leichenrede für die Gefallenen; er soll
öffentlich bekränzt werden. Äschines widerspricht, Demosthenes siegt
durch seine Rede „für den Kranz."
Untergang der griechischen Freiheit. — Mace-
donische Hegemonie.
Philipp in Korinth zum Oberfeldherrn der Griechen gegen die
Perser ernannt.
§ 29.
IV. Griechische Rultur seit der Zeit der perserkriege,
vornehmlich im perikleischen Zeitalter.
1. Architektur: Kallikrates und Jktinus, beide erbauen den Par¬
thenon (§ 25, 2), Mnesikles die Propyläen.
2. Plastik (Skulptur): der Athener pfüöme» (Goldelfenbeinstatuen der
Pallas Athene, des Zeus zu Olympia); Polykletus in Argos („Lanzen¬
träger"), Myron aus Attika (Erzg.; „Diskuswerfer", „Herakles");
nach Penkles: Praxiteles aus Athen und Skopas aus Paros (Gruppe
der Niobe?); Lysippus, Erzg. aus Sicyou. — Im 3. oder 2. Jahrh.:
„Gruppe des Laokoou" (Apollopriester in Troja mit seinen Söhnen,
von zwei Schlangen umschlungen) von drei rhodischen Künstlern.
(Stempel- und Steinschneidekunst: Münzen und Gemmen.)
3. Malerei: Polygnotus (Gemälde in der Stoa Poikile), Zeuxis
und Parrhasius um 400, ApelleS 340.
4. Poesie: Entwicklung des Drama aus den beim Feste des Bacchus
(Dionysus) gesungenen Chorliedern. Nach den Anfängen des Atheners
Thespis (560) weitere Ausbildung der Tragödie: AeschyluS aus
Athen t 456 („die Perser", „die Sieben gegen Theben", „der ge¬
fesselte Prometheus", „Orestie"), Sophokles aus Athen t 406
(„Antigone", „König Ddipus", „Ödipus auf Kolouos"), Euripides
aus Salamis t 406 („Medea", „Jphigenia in Aulis", „Jphigenia in
Tauris"). Komödiendichter: Aristophanes aus Athen um 420
(„die Ritter", „die Wolken", „die Wespen", „die Vögel").
5. Prosa, a) Geschichtschreiber: Herodot aus Halikarnassus, geb.
um 484, „der Vater der Geschichte" (Darstellung der Kämpfe der
Griechen mit den Persern; epische Anschaulichkeit); ThucydideS aus
Athen 471—400 (Geschichte der ersten 21 Jahre des pelop. Krieges;
. Feinheit der Charakterzeichnung); Aenophon aus Athen f 354 (Fort¬
setzung des Thucydides bis zur Schlacht bei Mantinea; „Anabasis"
oder Rückzug der 10000; „Cyropädie", „Erinnerungen an So¬
krates" u. a.).