Full text: Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit (Hälfte 2)

§ 184-185. Neuere Geschichte. Dritte Periode, seit 1789. 
§ 184. 
IV- Der Osten Europas. 
A. Rußland: Haus Holsteiu-Gottorp (f. § 1561 
a) Nikolaus 1825—55 (f. § 178) 
beginnt den Rrimkrieg 1853 (s. § 180, C.). 
d)Alexander ü., 1855—1881, Sohn Nikolaus' I., 
1. setzt den Krimkrieg fort, muß aber im Pariser Frieden 
(1856) feine Ansprüche auf die Türkei aufgeben; 
2. nimmt das Amurland, wo schon Nikolaus die Stadt 
Nifolajewsf gegründet, in Besitz 1858 und erweitert die 
russische Grenze am Kaukasus und in Turan 1865, verkauft 
dagegen die russischen Besitzungen im NW. Amerikas (das 
Aljaskagebiet) an die amerikanische Union 1867. 
3. Zunahme der Civilisation; Förderung des Verkehrs (Eisen¬ 
bahnen); Aufhebung der Leibeigenschaft 1861. 
4. Neuer Aufstand der Polen unter Mierolawski und Lanaiewitz 
(1863); unterdrückt 1865. 
5. Vom April 1877 bis März 1878 russisch-türkischer 
K ^ i e g. Die Bussen gehen bei Sischtow über die Donau nach 
Bulgarien, durch den Schipka-Paß (19. Juli) nach Rnmelien, 
nehmen P lew na in Bulgarien (10. Dzb.). Friede zu San 
Stephano unweit Konstantinopel (den 3. März 1878) und 
Berliner Kongreß (xjurti bis Juli 1878) * Et) Montenegro, 
Serbien und Rumänien von der Türkei unabhängig, b) Bul¬ 
garien (zwischen Donau und Balkan nebst Sofia) erhält Fürst 
Alexander von Hessen als tributäres Fürstentum der Türkei, 
c) Bosnien und Herzegowina kommen an Österreich! 
d) Rußland erhält die Festungen Batum im O. des schwarzen 
Meeres und Kars (Armenien), e) Gleichberechtigung aller Kon¬ 
fessionen in der Türkei. 
6. Alexander II. durch die Ni hi listen ermordet den 13. Märr 
1881; Nachfolger fein Sohn Alexander III. 
B. Das osmanische Reich und Griechenland (f. § 178). 
a) Das osmanische Reich 
1. unter Abdul Medschids schwacher Regierung (1839—61) 
von Rußland im Krimkriege bedrängt (1853—56), durch 
die Westmächte in seinem Bestände gesichert (s. § 180, B.). 
2. Die unter türkischer Suzeränität stehenden Donaufürstentümer 
(§ 180) vereinigen sich unter dem Namen „Rumänien", wählen 
Alexander Cusa (1859) zum Fürsten und nach dessen Vertreibung 
(1866) ben Prinzen Karl von Hvhenzollern, der 1881 zum 
König von Rumänien gefrönt wirb. 
3. Auch Abbul Aziz, 1861—1876, bem «ruber unb Nachfolger 
Abbul Mebfchibs, ist bie Gleichstellung ber Christen mit ben 
anberen Unterthanen noch nicht vollkommen möglich. Sultan 
Murab V. 1876, bann sein Bruber Abbul Hamib II. seit
	        
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