Die gracchischen Unruhen und der unsichere Friede. 
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Concordia ein stolzes, aber bedenkliches Zeichen des durch ihre Eintracht ge¬ 
wonnenen Sieges. Der Gegensatz mit der Volkspartei wurde noch grösser. In 
den folgenden Jahren Hessen sie nur die Gesetze über den Getreideverkauf und 
die Veräusserlichkeit des Coloniallandes in Kraft, um die Armen in ihr Inter¬ 
esse zu ziehen. 
288. Der Krieg gegen Jugurtha 111—106. Das Regiment der Opti¬ 
malen noch verhasster zu machen, trug der Krieg viel bei, welchen 
in Folge ihrer Bestechlichkeit und Unfähigkeit Jugurtha, der 
herrschsüchtige und gewaltthätige Enkel des Masinissa, herauf¬ 
beschwor und anfangs zur Schmach der Römer führte. Vor Numantia 
hatte er zugleich mit der Freundschaft der Römer die Kenntniss ihrer 
Schwächen gewonnen. Nach dem Tode des von ihm geleiteten Onkels 
Micipsa, mit dessen beiden Söhnen er sich die Herrschaft theilen 
sollte, tödtete er Hiempsal meuchelmörderisch. Adherbal trieb er 
aus dem Reiche. Die Commission des von diesem persönlich ange¬ 
flehten Senates theilte dem Jugurtha die fruchtbare Westhälfte zu. Trotz¬ 
dem und gegen das zweimalige Verbot der Römer belagerte er seinen 
Vetter in Cirta, dem heutigen Constantine, und tödtete ihn frevelhaft 
bei der Einnahme. 
Als der Tribun C. Memmius die Bestechung des Senates durch 
Jugurtha öffentlich behauptete, wurde der Krieg erklärt. Derselbe hätte, 
weil 111 der kriegführende Consul L. Calpurnius Bestia und sein 111 
Legat, der noch dazu Senatsvorsteher war, sich bestechen Hessen, mit 
der scheinbaren Unterwerfung geendigt, wenn nicht derselbe die Be¬ 
stätigung des Friedens gehindert hätte. Auf seinen Vorschlag wurde 
auch Jugurtha nach Rom gefordert. Zwar hintertrieb er die Unter¬ 
suchung durch sein Geld, aber, nach der frechen Ermordung seines 
Vetters Massiva in Rom selbst, folgte dem aus der Stadt Gewiesenen 
(Sein höhnischer Ausspruch) ein consularisches Heer. Dieses richtete 
wegen Mangels an Disciplin im Sommer 110 nichts aus, wurde im 110 
Winter von dem habsüchtigen und tollkühnen Bruder des abwesenden 
Consuls in unwirthliche Gegenden geführt, von Bestochenen ver- 
rathen und unter das Joch geschickt. Eine tribunicisclie Anklage hatte 
die Verbannung weniger Schuldigen zur Folge. 
Q. Caecilius Metellus wies 109 die Friedensanträge des bedräng-1-09 
ten Jugurtha zurück. Als dieser, beim Flusse Muthul geschlagen und 
aus dem Lande vertrieben, bei seinem Schwiegervater, dem maure¬ 
tanischen Könige Bocchus, Schutz fand, musste Metellus nach 
zweijähriger, rühmlicher Thätigkeit den Oberbefehl seinem bisherigen 
Unterfeldherrn C. Marius übergeben, der, für 107 zum Consul gewählt, 
an Stelle des echt optimatisch gesinnten Metellus den Oberbefehl 
erhielt. 
Marius war ein vom Ehrgeize beherrschter und militärisch tüchtiger, aber 
ungebildeter homo novus, der Sohn eines Bauern bei Arpinum. Durch Handels- 
speculationen und seine Verheirathung mit einer Frau aus dem julischen Ge- 
schlechte hatte er Reichthum und Ansehen erlangt. Gegen die bisherige Sitte 
hob er ohne Rücksicht auf die Klassen seine Soldaten vorzugsweise aus dem 
Proletariate aus, wodurch er die Trennung des Soldaten- vom Bürgerstande 
förderte. 
Die Entscheidung in dem Kriege brachten des Marius Siege bei 
Cirta und die mit persönlicher Gefahr von seinem Quästor L. Cor¬ 
nelius Sulla von Bocchus 106 erlangte Auslieferung des Jugurtha. 1 OG 
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