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fennung des Corpus Evangelicorum. Das Reichs-
kammergericht war in Zukunft mit Richtern beider Kon¬
fessionen gleichmäßig zu besetzen.
ß) Die Stellung des Kaisers wurde gegen früher wesentlich
geschwächt. 'Österreich büßte nicht nur die Lausitzen ein,
sondern es verlor auch seine Besitzungen und Rechte tm
Elsaß. Hier schob sich Frankreich in den deutschen Reichs¬
körper ein, dem nicht nur die seit 1553 eingezogenen Bis¬
tümer Metz, Toul und Verdun bestätigt, sondern auch
die Landgrafschaft im Ober- und Unterelsaß, der Sund¬
gau und die Landvogtei über zehn elsässische Städte und
vierzig Reichsdörfer' überlasten werden mußten. Eine
für die Sicherheit des Reiches nicht minder gefährliche
Stellung erhielten die Schweden an der Nord- und Ostfee.
Es erhielt Vorpommern mit Rügen und das rechte Oder¬
ufer, ferner Wismar, sowie die Stifter Bremen und
Verden. (Die Stadt Bremen wurde reichsunmittelbar.)
Durch diese Erwerbungen kam Schweden in den Besitz
der Oder-, Elbe- und Wesermündung.
7) Fast alle weltlichen deutschen Fürsten gingen mit einer
Vergrößerung ihres Besitzstandes aus dem Kriege hervor;
das Bündnisrecht der Reichsstände wurde ausdrücklich
nicht nur unter sich, sondern auch mit außerdeutschen
Fürsten anerkannt, wenn es auch unbeschadet der Pflichten
gegen Kaiser und Reich geschehen sollte.
d) Die Schweiz und die Niederlande blieben vom Reiche
getrennt, das mit dem Verluste der Schweiz das festeste
Bollwerk gegen welsche Eroberungslüste, mit dem Verluste
der Niederlande die Rheinmündung verlor und damit
auch die letzte Möglichkeit einer Herrschaft zur See.
£) Ergebnis des Krieges. Deutschland war ein Schutt- und
Trümmerhaufen, seine blühende Kultur vernichtet; das
Volk hatte feinen nationalen Stolz wie feine Selbstachtung
verloren, und war in zwei konfessionell geschiedene Hälften
gefpalten. Die Ereignisse hatten es unmöglich gemacht,
im Reiche eine landesherrliche Autorität des Kaisers auf¬
zurichten; aber den Fremden war die Bahn frei gemacht
zu einer Einmischung in die deutschen Angelegenheiten,
ein Ziel, dem Frankreich von nun an mit aller Kraft
zustrebte.