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Die Gefangennahme der Thusnelda entfesselt einen Aufstand
der Brukterer, Cherusker und Chatten.
Germanikus greift von der See aus an und schlägt Armin
in den Schlachten bei Jdistaviso und am Steinhuder Meer
(16 n. Chr.).
e) Durch die Stammeskriege der Germanen (Armin und Mara-
bod) wurde den Römern die Unterwerfung erleichtert.
2. Die Gründung römischer Kolonien in Germanien.
a) Schon zur Zeit Cäsars waren am Rhein die Provinzen
Ober- und Untergermanien gegründet worden.
b) Unter Tiberius waren auch an der Donau drei römische
Provinzen gebildet: Rätien, Noricum und Pannonien, die
von Keltogermanen bewohnt waren.
c) Das Zehntland (seine Bewohner mußten eine Steuer, den
Zehnten zahlen) war gegen Germanien abgeschlossen durch
den Limes; dies war ein Grenzwall, der sich vom Rhein
(Bonn) über den Taunus nach dem Main (Hanau), eine
Strecke am Main entlang und von da zur Donau hinzog
bis in die Gegend von Regensburg.
Sein Zweck war ein doppelter; er biente
1. der Abwehr gewaltsamen Einbruchs von Barbarenmassen;
daher hatte er Warttürme mit Graben und Wall vor¬
springend ins Germanenland, deren Besatzungen die An¬
kunst der Feinde zu überwachen und in die rückwärts
liegenden dauernd besetzten größeren Heereslager zu
melden hatten, von wo aus schnell Hilfe bei der Hand
war.
2. Er bildete eine Zollgrenzlinie; denn die Germanen mußten
für bie Ausfuhr ihrer Landesprodukte den Römern einen
Zoll entrichten;
sie bürsten barum ben Limes nur an bestimmten gut
befestigten Stellen überschreiten, hier mußten sie bie
Waffen nieberlegen unb Zoll bezahlen; bann erst würben
sie von den Legionären nach ben im Innern liegenben
Stabten geleitet, wo sie gegen ihre Probufte römische
Luxusgegenstänbe eintauschten.
3. Römische Kultur im Germancnlanbe*).
a) Die Kultur bes Bodens. Die Germanen verbanden ben
Römern:
a) Bervollkommnung bes Acker- unb Gartenbaues, Ein¬
führung ebler Obstbäume, Anbau von Wein;
ß) Entbeckung unb Benutzung mineralischer Quellen, bie
meistens von ben Römern überbaut waren;
*) Lesebuch I S. 6—11.