Full text: Von der Urzeit bis zum Dreißigjährigen Kriege (Teil 1)

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Die Gefangennahme der Thusnelda entfesselt einen Aufstand 
der Brukterer, Cherusker und Chatten. 
Germanikus greift von der See aus an und schlägt Armin 
in den Schlachten bei Jdistaviso und am Steinhuder Meer 
(16 n. Chr.). 
e) Durch die Stammeskriege der Germanen (Armin und Mara- 
bod) wurde den Römern die Unterwerfung erleichtert. 
2. Die Gründung römischer Kolonien in Germanien. 
a) Schon zur Zeit Cäsars waren am Rhein die Provinzen 
Ober- und Untergermanien gegründet worden. 
b) Unter Tiberius waren auch an der Donau drei römische 
Provinzen gebildet: Rätien, Noricum und Pannonien, die 
von Keltogermanen bewohnt waren. 
c) Das Zehntland (seine Bewohner mußten eine Steuer, den 
Zehnten zahlen) war gegen Germanien abgeschlossen durch 
den Limes; dies war ein Grenzwall, der sich vom Rhein 
(Bonn) über den Taunus nach dem Main (Hanau), eine 
Strecke am Main entlang und von da zur Donau hinzog 
bis in die Gegend von Regensburg. 
Sein Zweck war ein doppelter; er biente 
1. der Abwehr gewaltsamen Einbruchs von Barbarenmassen; 
daher hatte er Warttürme mit Graben und Wall vor¬ 
springend ins Germanenland, deren Besatzungen die An¬ 
kunst der Feinde zu überwachen und in die rückwärts 
liegenden dauernd besetzten größeren Heereslager zu 
melden hatten, von wo aus schnell Hilfe bei der Hand 
war. 
2. Er bildete eine Zollgrenzlinie; denn die Germanen mußten 
für bie Ausfuhr ihrer Landesprodukte den Römern einen 
Zoll entrichten; 
sie bürsten barum ben Limes nur an bestimmten gut 
befestigten Stellen überschreiten, hier mußten sie bie 
Waffen nieberlegen unb Zoll bezahlen; bann erst würben 
sie von den Legionären nach ben im Innern liegenben 
Stabten geleitet, wo sie gegen ihre Probufte römische 
Luxusgegenstänbe eintauschten. 
3. Römische Kultur im Germancnlanbe*). 
a) Die Kultur bes Bodens. Die Germanen verbanden ben 
Römern: 
a) Bervollkommnung bes Acker- unb Gartenbaues, Ein¬ 
führung ebler Obstbäume, Anbau von Wein; 
ß) Entbeckung unb Benutzung mineralischer Quellen, bie 
meistens von ben Römern überbaut waren; 
*) Lesebuch I S. 6—11.
	        
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