Full text: Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege

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Friedrich Wilhelm I. 
strebendes Wesen etwas unangenehm. Als er eines Abends wieder 
auf verletzende, großsprecherische Weise einige unterbrach, nahm 
Plötzlich General von Flanß die auf dem Tische liegende Karte 
von Europa, stellte sämtliche Lichter im Saale, deren er habhast 
werden konnte, um sie her und suchte auf derselben mit einem 
Eifer, der sich bis zu scheinbarem Unwillen steigerte, umher, daß 
der König zuletzt neugierig fragte, was er denn eigentlich mit so 
merkwürdiger Umständlichkeit suche. „Ick suche", sagte General 
von Flanß, „das Ryk bet Hertogen von Holstein. Dat mut en 
recht kleen, arm Land sin, weil ich et gar nich sinnen kann, und 
doch makt sik de Heer dovon so sehre breit." 
11. 
Ein Augenzeuge erzählt, daß er gesehen, wie der König an 
einem Tage 160 Rebhühner, 9 Hasen, 4 Fasanen und eine 
wunderschöne Eule geschossen habe, welche letztere er wegen ihrer 
Schönheit habe abmalen lassen. 
Nach den Berichten, die noch vorliegen, hat der König allein 
in dem Wusterhauser Revier auf der niederen Jagd im ganzen 
geschossen: 25 066 Rebhühner, 1455 Fasanen und 1145 Hasen.
	        
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