fullscreen: [Cursus 2] (Cursus 2)

, Einleitung. 47 
recht auf dem Horizonte siebt. Daher sagt man von 
ihnen: sie haben, eine gerade Weltkugel (Sphaera 
recta). Ihnen isi kein Stern des Himmels verbor¬ 
gen; alle ohne Ausnahme müssen täglich 12 Stunden 
über, und 12 Stunden unter dem Horizonte verwei¬ 
len, so groß oder so klein auch der Zirkel seyn mag, 
den sie um die Weltaxe beschreiben; nur scheint ihr 
Laus um so viel starker, je naher sie dem Zenit kom¬ 
men, und um so viel langsamer, je naher der Kreis 
ihrer täglichen Bewegung, an einem der Pole ist. 
Unter den Polen kann nur die eine Halste des Him¬ 
mels für itnmer, nie aber etwas von der andern sicht¬ 
bar seyn, weil der Aequator, mit welchem die Sonne 
und alle Sterne bei der täglichen Bewegung der Erde 
parallel zu laufen scheinen, genau in den Horizont 
fällt, oder mit ihm einerlei ist. Die Sonne mit den 
Planeten, die vom Aequator bald nördlich, bald süd¬ 
lich abweichen, sind so lange beständig sichtbar, als sie 
über dem Aequator gegen den Pol stehen, und gehen 
dann auf solange Zeit unter, bis sie wieder in den 
Aequator treten. Der ganze sichtbare Himmel dreht 
sich in 24 Stunden einmal um das Zenit, in welchem 
zugleich der Pol des Himmels liegt, rund heruin, und 
ein eigentlicher Aufgang und Untergang, in so fern er 
vom Umdrehen der Erde um ihre Axe abhängt, findet 
daselbst gar nicht Statt. Daher giebt es auch hier kein 
Osten und kein Westen, und überhaupt nur eine einzige 
Weltgegend; denn am Nordpol kommen alle Winde 
aus Süden, und am Südpol aus Norden. , Wegen 
der parallelen Kreise, welche hier die Himmelskörper 
mit dem Horizonte machen, wird dies die paral¬ 
lele Weltkugel (Sphaera p'arallela) genannt.
	        
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