Full text: Geschichte für mecklenburgische Schulen

72 — 
3* Verlauf der Reformation, 
1. Ausbreitung der Reformattou. Die Lehre Luthers, aus der reinen 
Quelle des göttlichen Wortes selbst geschöpft, ergriff wunderbar die Herzen des 
Volks, und an vielen Orten, wo Priester und Volk einig waren führte man 
ohne viel Aufhebens davon zu machen, die Reformation ein. Die Fürsten lieben 
es entweder stillschweigend geschehen oder gaben wohl selbst die Anregung dazu, 
w.e der Landgraf Phil,pp vvu Hessen. Philipp war schon seit dem Reichs' 
tage zu Worms der Reformation geneigt und erklärte später, er wolle lieber 
~e* 111,0 Leben, Land und Leute lassen, als von Gottes Wort weichen Nach 
und nach wurde die neue Lehre auch in Brandenburg, Sachsen und anderen 
norddeutschen Landern eingeführt, während in Österreich und Bayern die An- 
Hanger bet neuen Lehre durch Kerker, Pranger und Hinrichtungen verfolgt 
wurden. Auch m Dänemark, Norwegen und Schweden fand die 'Reformation 
frühzeitig Eingang. . 
2. Wirkungen der Reformation. Die Reformation machte ihren Einfluß 
Ed auf den mannigfaltigsten Gebieten geltend. Die Klöster wurden auf¬ 
gehoben und den Priestern gestattete man, sich zu verheiraten. In Kirche 
und schule, m Volk und Familie kam neues Leben. Die von Luther ver¬ 
deutschte Bibel bildete von jetzt an die alleinige Richtschnur für die kirch¬ 
liche Lehre. Der Gottesdienst, dessen Mittelpunkt sortan die Predigt bildete 
wurde m deutscher Sprache gehalten. Die Anrufung und Verehrung der 
yeiügen unterblieb, und beim Abendmahl wurde den Laien auch wieder der 
Slüters Predigt. (Museum zu Rostock.) 
Photographie von B. Reinhold.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.