sich die deutschen Fabrikate auf dem Weltmärkte dankbare Absatzgebiete 
gesichert. Der deutsche Fabrikant scheut aber auch weder Mühe noch 
Rosten, seinen Erzeugnissen jenen Geschmack und jene Eigenart zu geben, 
welche die Ware für jene Länder passend macht, für welche sie bestimmt 
ist. Ebenso sucht der deutsche Kaufmann namentlich durch Sprachen¬ 
kenntnis sich die Anknüpfung von Geschäftsverbindungen mit dem Aus¬ 
lande zu erleichtern. Die deutschen Gesandten und Konsule haben als 
Vertreter des Deutschen Reiches die Aufgabe, die Reichsangehörigen 
im Auslande zu schützen und ihnen mit Rat und Hilfe beizustehen. 
Außerdem steht eine tüchtige Kriegsflotte der Handelsflotte zur Seite, 
um die deutsche Küste zu schützen und den Handelsschiffen im Auslande 
Beistand zu gewähren. 
Zur Ausfuhr bringt Deutschland vor allem die Erzeugnisse seiner 
Industrie. Erfreulich ist hierbei der Umstand, das; die hervorragendsten 
Industriestaaten, Großbritannien, Nordamerika, Frankreich und Bel¬ 
gien, mit zu den ersten Abnehmern unserer Industriewaren gehören. 
Der Gesamtwert der Ausfuhr beläuft sich auf 5565 Mill. Mark. Wenn 
die Ausfuhr auch noch geringer ist als die Einfuhr und nicht in dem¬ 
selben Maße stieg wie diese, so ist doch eine stete Steigerung zu ver¬ 
zeichnen. Gegenstände der Ausfuhr sind vornehmlich die Fabrikate der 
Eisenindustrie, der Textilindustrie, der Holzindustrie, der chemischen 
Fabrikation, der Nahrungsmittelfabrikation, der Glas-, Ton-, Por¬ 
zellanfabrikation, der Leder- und Rauchwarenindustrie, Gegenstände der 
Literatur und Kunst. 
Deutschlands Handel gibt den Beweis, daß das Deutsche Reich 
ein Weltreich ist. Es gibt kein bedeutendes Land der Erde, mit dem 
Deutschland nicht im Handelsverkehr stünde. Freilich zeigt der deutsche 
Handel auch, wie abhängig Deutschland von aller Welt ist. Wäre 
keine Einfuhr fremder Erzeugnisse möglich, so wäre allein schon die 
Ernährung der zahlreichen Bevölkerung in Frage gestellt. Aber auch 
die auf ausländische Rohprodukte angewiesene Industrie wäre ver¬ 
nichtet. Ebenso müßte die Industrie ihre Arbeit einstellen, wenn der 
Absatz deutscher Waren im Auslande abgeschnitten würde. Die zahl¬ 
reiche Arbeiterbevölkerung würde keinen auskömmlichen Verdienst haben, 
der Nationalwohlstand würde zerrüttet. Die vornehmste Aufgabe der 
deutschen Reichsregierung ist es deshalb, alle Maßnahmen zu treffen, 
die Industrie und Handel fördern. Die deutsche Arbeiterschaft sowohl, 
wie der Fabrikant und der Kaufmann müssen ihre ganze Kraft ein¬ 
setzen, um im heißen Wettkampfe Deutschlands Weltmachtstellung zu 
erhalten. 
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