Tochter, die mehr dem Gatten als dem Vater an Gesinnung ähn¬
lich war. Keine Thräne vergoß sie, kein Laut des Schmerzes ent¬
rang sich ihrer Brust. Die Hüude in die Falten ihres Gewandes
drückend, schaute sie wortlos auf den Boden.
Armin aber wurde durch den Gedanken, daß ihm sein Weib
geraubt sei, zu wahnsinniger Wut entflammt. Hin und her flog
er durch das Cheruskerland und rief zu den Waffen. Wieder
kämpfte er gegen die Römer; aber wenn er auch verhinderte, daß
Germanien aufs neue unterworfen wurde, — sein Weib wurde
gefangen nach Italien geführt.
Auf siebenunddreißig Jahre brachte er sein Leben. Er wurde
beschuldigt, nach der Königsherrschaft zu streben und erlag einem
hinterlistigen Anschlage seiner Verwandten. So endete der 23e'
freier Germaniens.