— 86 —
Spricht er, „trage, treuer Freund,
Jetzt den Herrn, den Lebensmüden!"
7. Weinend steht der Diener Schar,
Als der Greis auf hohem Rosse,
Rechts und links ein Kapellan,
Zieht, halb' Leich', aus feinem Schlosse.
8. Trauernd neigt des Schlosses Linde
Vor ihm ihre Äste nieder;
Vögel, die in ihrer Hut,
Singen wehmutsvolle Lieder.
9. Mancher eilt des Wegs daher,
Der gehört die bange Sage,
Sieht des Helden sterbend Bild
Und bricht ans in laute Klage
10. Aber nur von Himmelslust
Spricht der Greis mit jenen zweien;
Lächelnd blickt fein Angesicht,
Als ritt’ er zur Luft im Maien.
11. Von dem hohen Dom zu Speier
Hört man dumpf die Glocken schallen;
Ritter, Bürger, zarte Frauen
Weinend ihm entgegen wallen.
12. In den hohen Kaisersaal
Ist er rasch noch eingetreten;
Sitzend dort, auf golbnem Stuhl,
Hört man für das Volk ihn beten.