Full text: Geschichte der Neuzeit von 1517 bis 1786 (Teil 5)

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§ 17. Verhältnisse im Reich. 
83 
auf Schwedens 
Seite 1659. 
Nationen Gefangene? Was ist deine Freiheit und Religion mehrs als daß 
andere damit spielen? Summa, alles verlor sich mit dem trefflichen 
Pommern, mit anderen so stattlichen Ländern." Er ließ jeden „ehrlichen 
Teutscheu", der nur kein schwedisch Brot essen wolle, auffordern, er solle 
daran denken, „was er für die Ehre des teutschen Namens zu thnu habe", 
und ihm zurufen: „Bedenke, daß du ein Deutscher bist!" 
Schleswig-Holstein wurde von den Schweden gesäubert, die Insel 
Alfen ihnen entrissen, mit Hilfe des Admirals de Rnyter Fühnen 
erobert. Der bei Nacht unternommene Generalstnrm Karls X. auf 
Kopenhagen ward abgeschlagen, und Kaiserliche und Brandenburger 
brachen in Schwedisch-Pommern ein. Als jedoch Frankreich durch den Frankreich tritt 
pyrenäischen Frieden feinen 24jährigen Krieg mit Spanien erfolg- 
reich beendigte, trat der französische Minister, Kardinal Mazarin, 
besorgt gemacht durch das brandenburgisch-österreichische Bündnis, für 
Schweden ein, diefe kriegsstarke Großmacht, die bei finanzieller Schwäche 
so leicht im französischen Interesse zu leiten schien. 
3. Friedensschlüsse. Bald nach Karls X. frühem Tode wurde 
der Friede zu Oliva, einem Kloster bei Danzig, zwischen Schweden 
und den Verbündeten (Polen, Österreich, Brandenburg) geschloffen. Dem 
Kurfürsten wurde der souveräne Besitz des Herzogtums Ost- 
Preußen bestätigt und im übrigen der alte Besitzstand wiederhergestellt. 
Schweden behielt im Frieden von Kopenhagen nur die Landschaften 
am Sunde. So sehr Brandenburg an Macht und Ansehen durch 
diesen Krieg gestiegen war, so hatte es doch vor Stettin und der Oder- 
mündnng Halt machen müssen. Frankreich trat jetzt an Stelle Spaniens 
gebietend hervor und wurde darin durch die schwächliche Neutralität des 
deutschen Rheinbundes gestärkt. 
Friede zu 
Oliva 1660. 
Friede von 
Kopenhagen. 
§ 17. Verhältnisse im Reich. 
1. Im Jahre 1658 ward Leopold I. zum Kaiser gewählt. Um Kaiserwahl 
ihm die dem deutschen Reiche so verderbliche Verbindung der österreichischen 
mit der spanischen Politik unmöglich zu machen, brachte der Kurfürst 
von Mainz zwischen den drei geistlichen Kurfürsten und anderen Reichs- 
ständen einen „Rheinbund" zu stände, dem ohne Vorrechte und zögernd Der erste Rhein- 
auch Frankreich beitrat. Dieser Rheinbund, ohne verräterische Gedanken Bunb 1658t 
errichtet, um Habsburgs Übermacht einzudämmen, wurde doch bald eine 
Stufe zur französischen Übermacht. 
Infolge siebenbürgischer Thronwirren erneuerten die Türken den 
Krieg gegen Ofterreich. Zwar gewann Monteeuccoli, der kaiserliche 
Feldherr, mit Hilfe der Reichstruppen die Schlacht bei St. Gotthard 
a. d. Raab (ö. v. Graz), aber die Türken behielten Siebenbürgen St. Gotthard, 
und den größten Teil von Ungarn. 
Türkenkrieg 
1662—1664. 
Sieg Bei
	        
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