fullscreen: Vaterländisches Lesebuch

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Die schöne, große Insel Cuba mit mehr als 1 Million Ein¬ 
wohnern gehört den Spaniern. In dem Hafen der Hauptstadt 
Havannah haben 1000 der größten Schiffe Raum; im Dom 
liegt Columbus begraben. Die berühmten Cigarren vom feinsten 
und theuersten Tabak haben nach dieser Stadt ihren Namen. Die 
Insel Jamaica mit der Stadt Kingston ist englisch. Die Insel 
Hispaniola, St. Domingo oder Hayti war früher spanisch. 
Aber zur Zeit der ersten französischen Revolution empörten sich die 
Schwarzen und erklärten sich unter dem Neger Toussaint Louver- 
türe frei. Im Jahr 1842 suchten furchtbare Erdbeben die Insel 
heim und bald nachher spaltete sich das Land wieder in eine spa¬ 
nische und französische Hälfte. Die Erstere wurde ein Freistaat; 
die zweite steht unter dem Kaiser Soulouque. — 
Die Nothhäute. 
Die Urbewohner von Amerika gehören einer eigenen Nasse 
an und zeichnen sich zunächst durch ihre Hautfarbe auö. 
Die Amerikanischen Wilden sind kupfcrroth, loh- oder zim- 
metfarbig. Die langen, schwarzen Haare fallen an beiden Seiten 
in schmal geflochtenen Zöpfen über die Achseln herab oder sind 
über der Stirn kurz abgeschnitten; das kupferbraune Gesicht ist 
mit allerlei Figuren von rother, gelber, schwarzer oder grüner 
Farbe beklext. Manche bemalen sich aus Geschmack- oder Farben¬ 
mangel oft nur eine Seite des Gesichts, anderen scheint immer 
noch zu wenig Farbe auf ihrem Aenßeren, und sie beschmieren 
sich sogar Ohren und Haare. Sic glauben durch diesen Anstrich 
dem Freunde anziehender, dem. Feinde schrecklicher zu erscheinen. 
Eltern malen die Gesichter ihrer Kinder zur Strafe schwarz; 
Feiglinge glauben sich durch eine Gesichtsverpinselung dem Teufel 
unkenntlich zu machen und betrachten sie als einen Schutz („Me¬ 
dicin") gegen böse Geister. 
Die Tracht der Indianer besteht in der Regel aus eng an¬ 
liegenden Hosen von rothem Tuche, in einer leichten Fußbeklei¬ 
dung aus zusammengenähtem Hirschleder (mocassins), und auö 
«hier weißen oder rothen Wolldecke, die sie nach Art eines spa¬ 
nischen Mantels über die Achsel geworfen tragen. In ihren 
Händen führen sie abwechselnd Bogen, Pfeile, Scalpirmesser, Kriegs¬ 
keule, Schießwaffe oder Friedenspfeife bei sich, wie sie gerade das 
Eine oder das Andere sich zu verschaffen wußten. . 
Der Stein zur Friedenspfeife wird nur in einem einzigen 
Steinbruche, im sogenannten rothen Pfeifensteinthal, gefunden.
	        
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