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3eit uub trat beut Polen gegenüber. Der Sitte gemäß ritten bie beiben
Gegner aufemanber zu unb reichten sich bie Hanb. Christoph sprang vom
Pferbe unb ersuchte ben Polen, ein gleiches zu tun. Dieser gebrauchte
allerlei Ausreben unb schließlich stellte es sich heraus, baß er mit starken
Riemen an ben Sattel geschnallt war. Allgemeines Gelächter entstaub
über ben eitlen Prahler. Beim Rennen selbst warf Christoph ben Polen
kopfüber fast zwei Mannslängen hinter bas Pferb mit solcher Wucht in
ben Sanb, baß berfelbe einige Tage nachher starb. Herzog Christoph, ber
Starke, wie er genannt wirb, machte öfters solche Kraftproben. Heute
noch sieht man in ber Resibeuz zu München in bein Durchgänge zum Brunnen
Hof einen 364 Pfunb schweren Stein angeschiniebet, ben er eine Strecke
weit warf unb au ber Wanb sinb nebenan Nägel eingeschlagen, wohl 3% m
hoch, bie anzeigen, wie hoch ber Herzog springen konnte.
Vier Jahre nach bie)et Hochzeit starb Lnbwig ber Reiche unb sein
Sohn (skorg der Reiche übernahm bie Regierung bes Laubes. Er hatte
feinen Sohn sonberu nur zwei Töchter. Die eine war im Kloster unb
bie anbete verheiratete er an ben Kurfürsten Ruprecht vou ber Pfalz.
Da er; entgegen bisherigen Verträgen, alle feine Sauber an bieje Tochter
unb an bereit Gemahl vermachte, so gab er Anlaß zum „Lanbshuter Erb¬
folgekrieg". Als er nämlich gestorben war, begehrte sowohl Ruprecht
von ber Pfalz, als Albrecht IV. von München bas Erbe. Es entstaub ein
neun Monate langer erbitterter Kampf um bie Hinterlassenschaft, in welchem
Bayern schrecklich verwüstet würbe. Währenb bes Krieges starb Ruprecht
von ber Pfalz an ber Ruhr uub vier Wochen baruach auch seine Gemahlin.
Run würbe Laubsbut bem Herzog Albrecht IV. von München zugesprochen,
boch mußte er sich manchen Gebietsverlust gefallen lassen uub betn Kaiser
unb alten, bie ihm beigestauben waren, viele Orte abtreten. Die Freie
Reichsstabt Nürnberg z. B. erhielt als Entschäbignng bamals Lauf, Hers¬
bruck uub Altborf. Für bie Kinber Ruprechts von ber Pfalz würbe außer-
bem ein Gebiet abgestmbert, nämlich Neuburg a. D. uub Sulzbach in ber
Oberpfalz unb zur Pfalzgrafschaft erhoben. Dieses Gebiet hieß man bie
„Junge Pfalz".
3. B a v e r n - Münche it.
Bei ber Teilung 1392 war Bayern-München au ben butten Sohn
ües Herzogs Stephan an Zohaml gekommen. Als biefer gestorben war,
führten feine betbett Söhne Ernst unb Wilhelm gemeinsam bie Regierung,
feie gerieten in Streit mit bem hänbelsüchtigen Herzog Lubwig bem Ge¬
barteten von Jngolstabt, gewannen aber gegen benselben bie Schlacht
bet Alling. An biesetn Kampfe beteiligte sich auch Albrecht, ber 26 Jahre
alte Sohn Ernsts. Als er sich in jugettblichent Feuereifer zu weit vorwagte,
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