Full text: Hessische Geschichte

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5. Die (25.) hessische Division im Feldzrige 187« ?*♦ 
a) Ursache des Krieges. 
Die Erfolge der preußischen Waffen im Jahre 1866 hatten Frank¬ 
reichs Neid erregt. Der Kaiser der Franzosen, Napoleon III., rüstete 
im stillen im Jahre 1870 zum Kriege. Bald fand sich auch ein Vor¬ 
wand, denselben zu beginnen. 
Die Spanier hatten dem Prinzen Leopold von Hohenzollern, einem 
Verwandten des preußischen Königshauses, die Königskrone angeboten. 
Da stellte Napoleon III. durch seinen Botschafter Benedetti an König 
Wilhelm das Ansinnen, daß er als Familienhanpt der Hohenzollern 
dem Prinzen Leopold die Annahme der spanischen Königskrone verbieten 
solle, weil es für Frankreich gefährlich sei, wenn ein Verwandter des 
preußischen Hauses in Spanien regiere. Obgleich nun Prinz Leopold 
freiwillig auf die spanische Krone verzichtete, so verlangte Napoleon, 
König Wilhelm sollte noch weiter das Versprechen abgeben, daß sich in 
Zukunft kein Hohenzoller um den spanischen Thron bewerbe. Außer¬ 
dem wurde dem Könige zugemutet, sich wegen dieses Vorfalles bei 
Napoleon in einem Schreiben zu entschuldigen. Als der ritterliche 
Wilhelm diese Forderung zurückwies, erblickte man darin eine Beleidigung 
der französischen Nation und einen Grund zum Kriege. Am 19. Juli 
erfolgte denn auch seitens Frankreichs die förmliche Kriegserklärung an 
König Wilhelm. 
Auf Frankreichs Herausforderung erhoben sich sämtliche Fürsten 
und Völker Deutschlands wie ein Mann und scharten sich begeistert um 
den greisen Heldenkönig. Norddeutsche und Süddeutsche, seit langer 
Zeit zum erstenmale vereinigt, rückten nun zusammen in Frankreich 
ein. Es wurden drei Armeen ausgestellt. Die erste führte General 
Steinmetz, die zweite Prinz Friedrich Karl und die dritte Kronprinz 
Friedrich Wilhelm von Preußen. Letzterer schlug am 4. August die 
Franzosen unter Mac Mahon bei Weißenburg (Geisberg). Noch 
heftiger war der Kamps bei Wörth, am Fuße der Vogesen, woselbst 
am 6. August, nach wütendem Kampfe, bei den Dörfern Fröschweiler und 
Elsaßhausen, Kronprinz Friedrich Wilhelm das Heer des Marschalls Mac 
Mahon abermals schlug. An demselben Tage hatte die erste Armee 
unter Steinmetz gleichfalls glücklich gefochten. Die Franzosen hatten 
unter ihrem General Frossard die steilen Höhen von Spicheren bei 
Saarbrücken besetzt. Diese nahmen die mit Todesverachtung kämpfenden 
Preußen und schlugen bie Franzosen in die Flucht, welche sich nun nach 
Metz zurückzogen. Den Oberbefehl über diese Truppen hatte Napoleon 
bem Marsch alle Bazaine übertragen. Es mußte nun den Deutschen 
daran gelegen sein, diesen von der Verbindung mit Paris abzuschneiden 
und in die Festung Metz hineinzudrängen. Dies gelang in den blutigen 
Schlachten am 14., 16. und 18. August.
	        
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