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Ib. Vertiefende Betrachtung.
1. Welches war also die Ursache des Bruches zwischen
Napoleon und Alexander I.? — Bis jetzt haben wir die äußeren
Ursachen angegeben, die innere, eigentliche Ursache ist doch, wie wir
früher vermuteten, die unersättliche, nichts achtende Herrschsucht Na¬
poleons, die den Fürsten (Herzog von Oldenburg) ihre Länder raubt,
die alle anderen Fürsten und Völker in seinen Streit mit England hin¬
einziehen und darunter leiden lassen, die auch nicht den Kaiser von
Rußland selbständig neben sich dulden will.
2. Napoleon kannte doch gewiß Rußland: die weiten
dünnbevölkerten Strecken. — Er hatte den Einmarsch insofern
nicht genügend vorbereitet, als er nicht für regelmäßige Verpflegung der
Truppen gesorgt hatte. Er stürmte blind vorwärts und dachte, es müsse
ihm gelingen. Sein bisheriges Glück hatte ihn übermütig gemacht, so
daß er die Regeln der Klugheit verachten zu können glaubte: die be¬
kannten Sprichwörter.
3. Napoleon wußte auch ganz genau, wann der
Winter ansing, und daß er in Rußland härter sei
als im übrigen Europa. — Wieder Unklugheit unb Blindheit.
Dazu kommt, baß ihm bas Pflichtgefühl gegen sein Heer mangelt, für
bas er doch zu sorgen hat. Er hatte also die Tausende von Unglück¬
lichen auf dem Gewissen, die umkamen, weil er den Rückzug so spät
antrat
4. Wodurch wurde im letzten Grunde Napoleons
Zug vereitelt? — Durch die unbeugsame rücksichtslose Stand¬
haftigkeit der Russen und ihres Kaisers (Ausführung).
5. Warum hat sich aber der König von Preußen
nicht beim Ausbruch des Kriegs mit Rußland ver¬
bunden? — Preußen war ganz in der Hand der Franzosen, die so¬
fort einrücken konnten, das preußische Heer war zum Widerstand viel zu
schwach, und das russische Heer konnte Rußland nicht gegen den Ein¬
marsch schützen, geschweige Preußen. (Napoleon hatte schon die Befehle
zur Verwaltigung Preußens gegeben, falls der König sich ihm nicht an¬
schlösse.) Friedrich Wilhelm III. handelte also klug, als er sich dem
Machtgebot Napoleons fügte und die Befreiungspläne verschob.
III. Vergleichende Zusammenstellung.
1. Zusammenstellung der Ergebnisse der ver¬
tiefenden Betrachtung mit dem äußeren Verlauf
d e s russischen Feldzuges. Die scheinbare Unüberwindlichst
— das furchtbare Ende.
2. Zusammenstellung mit ähnlichen Ereignissen,
z. B. mit dem Untergang Pharaos, dem das Volk Israel nicht entrinnen
zu können schien; mit dem Schicksal der Armada (wenn bekannt). Da¬
gegen die Errettung Ottos des Grcßen vor den Herzögen, die Be¬
wahrung Luthers, das Bestehenbleiben des Protestantismus im dreißig¬
jährigen Krieg. In allen diesen Fällen sah das Volk das Eingreifen Gottes