Full text: Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart (Teil 5)

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und der Regenbogen, welchen Gott als Zeichen des Bundes mit 
den Menschen, daß hinfort keine neue Flut die Erde verderben solle, 
aufgerichtet hatte, hat damals einen so tiefen Eindruck auf die 
Menschen gemacht, daß sich in den Sagen der ältesten Völker deut¬ 
liche Spuren dieses Eindrucks und der wahren Bedeutung des Bo¬ 
gens als eines göttlichen Zeichens Nachweisen lassen. 
Die Sündflut war eingetreten im Jahre der Welt 1655, vor 
Christi Geburt 2348. Auf dem Berge Ararat war die Arche stehen 
geblieben, die Hochebene Asiens wurde also die Wiege des neuen 
von Noah abstammenden Menschengeschlechts. 
2. 
Abraham. 
Noah wurde durch seine drei Söhne Sem, Ham und Japhet 
der zweite Stammvater des Menschengeschlechts. Aber in ihnen 
vererbte sich auch der in der Kraft Gottes von dem Vater über sie 
ausgesprochene Segen und Fluch: der über Sem ausgesprochene 
Segen sollte durch die Wahl der von ihm abstammenden Nachkom¬ 
men Abrahams herrlich erfüllt werden; Ja pH et, von welchem un¬ 
ter Andern auch die Europäer abstammen, sollte in den Hütten 
Sems wohnen, und seine Nachkommen sind durch die Bekehrung 
zum Chriftenthume Erben des Segens Abrahams, dessen geistliche 
Kinder, Glieder der von den Aposteln, Sems Kindern, gestifteten 
Kirche geworden; die Kinder Hams aber, die schwarzen Afrikaner, 
zur Dienstbarkeit durch den Fluch bestimmt, werden noch heute als 
Sclaven überallhin verkauft bis zu der Zeit, da die Fülle der Hei¬ 
den eingegangen seyn wird. Den neuen Geschlechtern wurden von 
Gott auch neue Lehren gegeben: kein Menschenblut sollte mehr ver¬ 
gossen oder gar genossen werden, auf daß nicht ähnliche ungeheure 
Frevel wie vor der Flut aufkämen. Auch die Erde hatte sich ver¬ 
ändert; sie hatte viel von ihrer früheren Fruchtbarkeit verloren; die 
Menschen erreichten nicht mehr ein so hohes Lebensalter wie früher, 
das öftere Sterben sollte sie an die Ursache desselben, an die Sünde, 
erinnern und vor ihr warnen.
	        
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