Full text: Alte Geschichte (Kursus 2, H. 1)

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wurden. Nach seiner glücklichen Rückkehr ordnete Thesins den athe¬ 
nischen Staat. Während eines neuen Zuges nach Abenteuern wiegelten 
seine Feinde das Volk gegen ihn auf. Bei seiner Rückkehr sand er 
Widerstand und Empörung. Zürnend begab er sich zu dem König 
einer benachbarten Insel. Dieser führte ihn unter dem Vorwande, 
ihn fein Gebiet überschauen zu lassen, auf einen hohen Felsen. Hier 
stieß er von hinten den Arglosen in den Abgrund. 
3. Welche Bewandtnis es mit dem goldenen Vlies hatte. 
Phrixus und Helle, die Kinder eines griechischen Königs, flohen 
vor ihrer Stiefmutter. Ein geflügelter Widder mit goldenem Vlies 
(= Fell) trug sie durch die Lüste. Helle fiel in die Tiefe und ertrank 
im Hellesvont (—Meer der Helle). Phrixus gelangte nach Kol- 
ch is am Schwarzen Meer. Nachdem er zum Danke für die gastliche 
Aufnahme den Widder geopfert hatte, schenkte er das goldene Vlies 
dem Mchifchen Könige. Dieser hängte es in einem heiligen Haine 
auf und ließ es von einem nie schlafenden Drachen bewachen. 
4. Wer das goldene Vlies holte. In Jolkus, einer thessalischen 
Stadt, war Pelias König. Dieser trug dem Jason, dem Sohne seines 
Bruders, auf, das goldene Vlies zu holen. Er fand mehrere Helden, 
die an der abenteuerlichen Fahrt teilnehmen wollten (Herkules, Thesins, 
Orpheus). Ein kunstvoll gezimmertes Schiss, Argo genannt, trug 
die Argonauten (— Argoschiffer) nach Kolchis. Der kolchische König 
suchte Jason durch schwere Probearbeiten zu verderben (— slammen- 
schnaubende Stiere, Drachenzähne, geharnischte Männer). Nachdem 
Jason von Mebea, der zauberkundigen Tochter des kolchischen Königs, 
eine Salbe und einen Stein empfangen hatte, löste er die gestellten 
Aufgaben. In der Nacht nahm er das goldene Vlies, dessen nie 
schlafenden Wächter die Zauberin Mebea mit schlafbringendem Wasser 
besprengt hatte. Als ber König ben Flüchtigen nacheilte, tötete Mebea 
ihren kleinen Brnber, zerschnitt ihn in Stücke unb streute bieselben 
aufs Meer. Währenb ber Vater bie ©lieber seines Lieblings sammelte, 
erreichten bie Flüchtigen bie griechische Küste. 
5. Wie ein Königssohn einen Streit zwischen Göttinnen ent¬ 
schied. Als einst bie olympischen Götter zu einem festlichen Mahle 
versammelt waren, war Eris, bie Göttin ber Zwietracht, nicht ge¬ 
loben. Aus Rache roarf sie einen golbenen Apfel mit der Aufschrift 
„ber Schönsten" in ben Saal. Den Streit ber Göttinnen Here, 
Minerva unb Venus, sollte auf ben Befehl bes Zeus Paris, ber 
Sohn bes Königs Priamus von Troja, schlichten. Jebe ber 
Göttinnen suchte ihn burch Versprechungen zu gewinnen. Paris ent- 
schieb zu Gunsten ber Venus. Aus Dankbarkeit sührte sie ihn an 
ben Hos bes Königs Menetaus von Sparta. Von hier entführte 
Paris bie burch große Schönheit ausgezeichnete Gemahlin bes Mene- 
laus, Helena, nach Troja. 
6. 3« welchem Kriegszuge die Griechen deshalb rüsteten. Um 
Rache für biefen Frevel zu nehmen, vereinten sich sämtliche griechische 
Fürsten zu einem Kriegszuge gegen Troja. Unter anbern Helben 
nahmen auch ber schlaue Obysseus ober Ulysses unb ber starke, 
nur an ber Ferse verrouubbare Achilles teil. Zum Oberanführer 
Sun je, Lernstoff für Kinder. II. Heft i. 2
	        
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