Full text: Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte

§ 126. Die Ritterorden. 
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(ingen, Reutlingen, Rottweil, Gmünd, Schwäbisch-Hall, Heilbronn, Weil 
und Weinsberg einen Bund miteinander. Hamburg und Lübeck 
vereinigten sich 1221 znr Ausdehnung des Handels, Schntz des Gewerbes 
im Auslande und einer gleichmäßigen freiheitlichen Entwicklung im 
Innern. Bald traten noch 83 Städte bei und entrichteten eine Hansa, 
d. i. Abgabe, welche zur Erreichung dieses gemeinschaftlichen Zweckes 
verwendet wurde. Die Hansa beherrschte zur Zeit ihrer Blüte den ganzen 
Norden, und selbst die Könige von Dänemark, Schweden und Norwegen 
waren von ihr abhängig. 
§ 126. 
Die Ritterorden. 
349) Die Kreuzzüge wären wahrscheinlich nicht so oft erneuert 
worden, und die Begeisterung dafür wäre eher erloschen, wenn sie 
nicht mächtig gefördert worden wären durch die Ritterorden, 
welche bald nach Eroberung des heiligen Grabes in Palästina 
entstanden. Ihre Mitglieder verbreiteten sich durch ganz Europa 
hindurch, und die auswärtigen Ritter waren nicht nur stets bereit, 
dem Rufe des Großmeisters zn folgen, sondern sie waren es mich 
hauptsächlich, durch die das Abendland fortwährend von den Be¬ 
gebenheiten im Morgenlande in Kenntnis gesetzt wurde. Der erste 
Ritterorden ging ans den Brüdern des Spitals zum 
hl. Johannes hervor, welche neben dem heiligen Grab eine 
Kirche, ein Spital und ein Pilgerhaus erbaut hatten.io48. 
Während und insbesondere nach der Belagerung von Jerusalem 
erwarben sie sich um die Krankenpflege so große Verdienste, daß 
ihnen reiche Besitzungen geschenkt wurden, um ihren milden Zweck 
umfassender erfüllen zn können. Der großartige, wahrhaft christ¬ 
liche Gedanke, in den Kranken dem Heilande zu dienen, eiferte 
viele Ritter zur Nachahmung an. Sie traten der Genossenschaft 
bei nnd vertauschten in Demut Schwert und Schild mit der 
Krankenschürze. Allmählich aber erkannten sie, daß sie anch mit 
den Waffen in der Hand den Zweck der Verbrüderung verfolgen 
könnten. Sie nahmen unter Ray mund du Pups uach dem 
Vorbilde der unterdes entstandenen Templer nebst der Kranken¬ 
pflege auch die Beschützung der Pilger nnd den Kampf 
gegen die Ungläubigen in ihre Satzungen auf. So wurde 
ans der Spitalbrnderschaft der ritterliche Orden von 
tot. Johann, der dreierlei Mitglieder zählte: Ritter, Geist¬ 
liche nnd dienende Brüder. Der Vorsteher des ganzen Or¬ 
dens nannte sich Großmeister; unter ihm standen die Kom- 
thure und Ritter. Die Johanniter trugen über ihrer Rüstung 
einen schwarzeil Mantel mit weißem Kreuze. Sie legten zu den 
drei gewöhnlichen Ordensgelübden noch das vierte ab/den Kampf
	        
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