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roig erfüllte sein Gelübde. Am nächsten Weihnachtsfeste ließ
er sich in der Stadt Rheims taufen und mit ihm viele seiner
Franken. Der Papst in Rom war hocherfreut über die Be¬
kehrung des mächtigen Königs. Er nannte ihn den aller¬
christlich jten König, und diesen Beinamen haben seitdem
alle seine Nachfolger auf dein fränkischen Throne als Ehren¬
titel getragen. Chlodwig hatte jedoch das Christentum nur
sehr äußerlich angenommen. Er blieb auch als Christ, was er
als Heide gewesen war, ein ungerechter, tückischer, grausamer
Herrscher. Um seine Macht zu vermehren, zog er nicht allein
auf Krieg und Eroberung aus, er übte auch schändlichen Verrat
gegen seine eigenen Verwandten. Damit keiner derselben ihm
die Alleinherrschaft streitig mache, räumte er sie alle durch heim¬
tückischen Mord aus dem Wege.
10. Theodorich der Große; die Langobarden.
1. Theodörich der Große. — In Italien bestand
Odoakers Herrschaft nur kurze Zeit, denn das Wandern der
deutschen Völker dauerte noch immer fort. Schon nach wenigen
Jahren kamen die O st g o t e n nach Italien gezogen, ihr König
Theodörich (Dietrich) der Große besiegte den Odoaker
und nahm das ganze Land in Besitz (493). Und Italien hatte
unter der Regierung dieses deutschen Fürsten, der Gerechtig¬
keit und Milde übte und mit Kraft den Frieden schützte, eine
glücklichere Zeit, als es seit Jahrhunderten gesehen hatte. Doch
nach 60 Jahren wurde das Ostgotenreich wieder zerstört.
2. Die Langobarden. — Daraus erschien ein an¬
deres deutsches Volk, die Langobarden, und setzte sich in
Italien fest. Von ihnen hat der nördliche Teil des Landes den
Namen Lombardei, d. i. Land der Langobarden, er¬
halten.
11. Rarl Martell und Pippin der Kleine.
1. Die Hausmeier. — Chlodwigs Nachkommen auf
dem fränkischen Throne waren ihm gleich an Grausamkeit, aber
nicht an Herrfcherkraft. Ja, durch ihre Laster gerieten sie endlich