IV
Vorrede zur ersten Auflage.
das für die Jahre des Unterrichts vollkommen ausreichen, allein
wenn auch der katholische Standpunkt in der Darstellungsweise
eingehalten werden kann, so ist es doch unmöglich, geschichtliche
Lügen zu widerlegen nnd irrige Anschauungen zu berichtigen.
Geschieht dies aber nicht, dann nützt auch aller Geschichtsunter¬
richt nichts, und sobald die Zöglinge eigentlich Geschichte studieren
wollen, nämlich wenn sie aus den Schulaustalten entlassen sind
und das Bedürfnis fühlen, sich zurechtzufinden, werden sie ver¬
anlaßt , gerade zu denjenigen Büchern zu greifen, welche sie
irreleiten. Um dieses zu vermeiden, hat man anderseits einen
gegenteiligen Weg eingeschlagen, und statt eines Leitfadens den
Schülern ganze Handbücher gegeben; allein ein solches Buch ist,
da es doch zugleich auch ein Memorierbuch sein soll, ein wahres
Kreuz, und zwar sowohl für die Schüler als für die Lehrer.
Es ist für die Lehrer sehr schwer, ja unmöglich, den Stoff, der
memoriert werden soll, auszuscheiden, und dem Schüler ist es un¬
möglich, den ganzen Stoff in das Gedächtnis aufzunehmen. Da
nun für den Lehrer die nächste Aufgabe doch die ist, ein be¬
stimmtes Ziel zu erreichen, so läßt man derlei Handbücher, nach¬
dem man sich genug abgemüht, ganz liegen und greift zuletzt doch
lieber wieder zu einer gedrängten Übersicht, die man im Notsalle
nach Bedürfnis ergänzen kann. So ist eines wie das andere mit
Übelständen verbunden.
Ich ging nun von der Ansicht aus, daß das Geschichtsbuch
vor allem ein Schulbuch sein müsse, uud habe deshalb in
einer mäßigen Anzahl von Paragraphen die ganze Weltgeschichte
zusammengefaßt.
Damit aber auch der eigentlichen Aufgabe des Geschichtsunter¬
richts Rechnung getragen, d. H. damit nicht nur für die Schule,
sondern auch für das Leben das Notwendige geboten werden