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K r e u z z ü g e.
Die Kunst, Zeichnungen in Holz zu schneiden, und
mit Farben abzudrucken, erfanden ebenfalls die Deutschen
in dem vierzehnten Jahrhunderte. Zuerst schnitzte man
Formen zu Heiligen-Bilder, dann zu Spielkarten. —
Diese Kunst führte aber zu einer weit wichtigern Ent¬
deckung, — zur Buchdruckerkunst.
Der Erfinder dieser schönen, und nützlichen Kunst
war der Edelmann Johann G ute uberg. Der letzte
Name kommt von Gudenberg, einem Hause in
Mainz; sonst hieß er Johann Sorgenloch, auch
Gänsefleisch. Er machte schon 1436, dann 1445
Versuche. Peter Schoifcr, (Schäfer), erfand 1453 die
die Druckerschwärze, und 'die Schriftgießerei. Guten¬
berg starb 1468. Hhn hatte der Goldschmied Johann
Fust, (Faust), unterstützt, welcher deswegen ein Schwarz¬
künstler genannt wurde. Daher kam das Mahrchen von
dem Doktor Faust. Das erste Puch erschien 1457; cs
war ein lateinischer Psalter. Von Mainz breitete sich
diese Kunst in andre deutsche Lander, und Städte aus.
Die Kupferstecherkunst erfand 1440 Israel von
Mechcln, welcher zu Bocholt wohnte; daher gibt man
ihm auch den Namen Bocholt. 1460 lieferte der Flo¬
rentiner Maso Finigue rra schon Kupferstiche; der
erste berühmte Kupferstecher aber war Martin Schöne
zu Kolmar.
Flavio Gioja, oder Giri, entdeckte zuerst die
Eigenschaften der Magnet-Nadel, welche sich immer mit
ihrer Spitze nach Norden richtet. Hieraus entstand
nun der Kompas bei den Schiffern, oder die Bous-
sole bei den Landschafts-Aufnehmern.
Der Erfinder der Taschenuhren war Peter Helle
zu Nürnberg. Man nannte sie, wegen ihrer Gestalt,
nürnberger Eier.
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