Full text: Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig (Nr. 20)

III 
3. Hermann. Bald kam dem bedrängten Lande der Retter; das war 
Hermann, der Sohn eines Fürsten der Cherusker. 
Die Cherusker (d. h. Schwertmänner) wohnten rings um den Harz herum, also auch 
im jetzigen Braunschweig, doch erstreckte sich ihr Gebiet noch weiter, nämlich von der Weser 
bis zur Aller hin. 
Hermann hatte die Römer häufig auf ihren Kriegszügen begleitet und so 
die römische Kriegskunst erlernt. Mit tiefem Schmerze sah er, wie sein Volk 
unter ber Knechtschaft seufzte. Da rief er heimlich alle Stammesfürsten zu¬ 
sammen und verabrebete mit ihueu bie Befreiung bes Vaterlaubes. 
4. Schlacht im Teutoburger Walde. Balb barauf erhielt Varus Kirnbe 
von bem Anfstanbe eines beutschen Stammes an ber Ems. Das war so ge¬ 
plant worben, um Varus unb sein Heer recht tief in bie Wälber hineinzulocken. 
Arglos brach er aus feinem Lager auf uub zog burch beit. bichtert Walb an ber 
Weser hin. Hier aber fiel Hermann mit feinen Truppen plötzlich aus bem 
Dickicht bes Walbes bie Römer an. Der Regen floß in Strömen herab, die 
Bogensehnen der Römer erschlafften, und die Krieger sanken mit ihren schweren 
Harnischen in den weichen Boden ein. Desto mutiger waren die Deutschen. 
Aus jedem Busche drangen sie hervor, von jedem Baume fchoffeu sie Pfeile ohne 
Zahl auf die erschrockenen Römer herab. Endlich — es war der dritte Tag — 
tlESR. S/MEOV /sACHF. 
Die Hermannsschlacht. 
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