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Dritter Zeitrau m.
Schweden zu Lehn nehmen, sich zur Stellung eines
Hilfsheeres, zur freien Aufnahme schwedischer Kriegs»
Völker zu Wasser und zu Lande bereit erklären mußte,
dagegen das Bisthum Ermeland als schwedisches
Lehn erhielt.
Unterdessen hatte Kasimir durch österreichisches
Geld ein neues Heer zusammengebracht, Warschau
erobert, und hier mit 40,000 Mann sich in einem
festen Lager ^verschanzt, dem Kurfürsten Rache dro-
1656 hend. — Dieß bewirkte, daß Friedrich Wilhelm sich
enger an Schweden schloß. In der dreitägigen
Schlacht bei Warschau erlitten zwar die Polen eine
gänzliche Niederlage, beunruhigten aber hinfort Preu¬
ßen, und fielen selbst in die Neumark und in Pom¬
mern verwüstend ein. Karl Gustav, fürchtend, es
möchte der Kurfürst, der Unruhen müde, seine Par-
thei verlassen, entsagte in einem neuen Vertrage zu
1656 Liebau in Kurland (10. Octbr.) der Lehnsherrschaft
über Preußen und Ermeland, und erklärte Friedrich
Wilhelm für einen souverainen Herzog. Dennoch
1657 schloß der Kurfürst mit Polen zu Wehlau einen Ver¬
trag, entsagte der Verbindung mit Schweden und
seinen Ansprüchen auf Ermeland, versprach 6000
Mann Hilfstruppen gegen Schweden zu stellen, er-
hielt dagegen die Bestätigung der Souverainität Preu¬
ßens und als Entschädigung für Ermeland Lauenburg
und Bütow als polnische Lehne, und als Pfand für
den Kriegskostenersatz, Elbingen.
Der glänzende Sieg, den die Verbündeten über
1659 Karl Gustav (14. Nov.) bei Nyburg in Fünen er-
kämpften, so wie der 1660 erfolgte Tod des unru¬
higen Schwedenkönigs bewirkte endlich den Frieden
1660 im Kloster Oliva bei Danzig, in dem festgesetzt wurde,