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seinem Reichtum viel Gutes. An schönen Tagen nahm er oft sein Pfeifchen
und ging auf einen Berg und spielte und horchte auf den Gesang der
Vögel. Da zogen die alten Erinnerungen aus seinem Hirtenjahr vor seiner
Seele vorüber, und wenn er am seligsten war, so schien es ihm, als wäre
er in jener großen Kirche und sehe die stille Pracht um sich und das
Goldvöglein flöge hernieder auf seine Schulter und singe den wunder¬
lieblichen Gesang: „Mit dir ist Gott!"
13. vre drei Hockzeilsgäsle. von c«dwi9 BecbTtdn.
Märchenbuch. 27. Auflage. Leipzig 1872. 8. 118.
s waren einmal in einem Dorfe drei Hofhunde, die
hielten gute Nachbarschaft miteinander; und da sollte
eine große Bauernhochzeit sein; zu dieser waren alt
und jung geladen, und es wurde gekocht und gebacken,
gesotten und gebraten, daß der Geruch durchs ganze
Dorf zog. Die drei Hunde waren auch beisammen
und rochen den feinen Dunst und ratschlagten, wie sie
auch hin zur Hochzeit gehen wollten und sehen, ob nichts für sie abfallen
werde. Aber um unnützes Aufsehen zu vermeiden, beschlossen sie, nicht
zugleich, alle drei auf einmal, hinzulaufen, sondern einzeln, einer nach
dem andern.
Der erste ging, machte sich in das Schlachthaus, erschnappte jählings
ein großes Stück Fleisch und wollte damit seiner Wege gehen; allein er
wurde erwischt und empfing eine fürchterliche Tracht Prügel, abgesehen
davon, daß man ihm das Stück Fleisch aus den Zähnen riß.
So kam er hungrig und übel geschlagen zurück auf den Hof zu
seinen Nachbargesellen; die hungerten schon nach guter Nachricht und
fragten: „Nun, wie ist es ergangen, und wie hat es dir gefallen?"
Nun schämte sich aber der Hund, die Wahrheit zu gestehen, daß sein
Hochzeitsmahl in einer scharf gesalzenen Prügelsuppe bestanden, und er
sprach deshalb: „Ganz wohl! Aber es geht dort scharf her, und es
muß einer hart und weich vertragen können!"
Als die Kameraden das hörten, vermeinten sie, es werde über alle
Maßen gegessen und getrunken auf der Hochzeit, und es fielen viele gute
Bröcklein ab, harte und weiche, Fleisch und Bein. Und alsbald rannte
der zweite Hund in vollen Sprüngen nach dem Hochzeitshause, gerade
in die Küche und nahm, was er fand — aber ehe er noch den Rückweg
fand, war er schon bemerkt, und es ward ihm ein Topf voll siedend
heißes Wasser über den Rücken gegossen, daß es nur so dampfte, als
er davonschoß wie ein Pudel, der aus dem Wasser kommt. Doch ob's
ihn auch schrecklich brannte, er verbiß seinen Schmerz. Als er nun aus
den Hof kam, wo die beiden Kameraden seiner harrten, fragten die