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Deutsche Geschichte.
Herzogtümern gehören. Kurfürst Moritz hatte schon vorher seinen Tod
gefunden. Sein früherer Bundesgenosse, der wilde Markgraf von Branden-
bürg-Kulmbach, hatte den Passauer Frieden nicht anerkennen wollen,
sondern auch fernerhin die Bistümer geplündert und gebrandschatzt. Da
*rat ihm Moritz selbst entgegen; bei Sievershausen unweit Braun-
schweig kam es im Jahre 1553 zur Schlacht, in der Moritz zwar siegte,
aber fiel. Er zählte bei seinem Tode erst 32 Jahre.
toonVefc.0 Kaiser hatte indessen versucht, Metz zu belagern. Aber die
Belagerung schlug fehl; Karl mußte wieder abziehen. Seitdem befestigte
sich in dem vor der Zeit gealterten Manne mehr und mehr der Gedanke,
seinen Kronen zu entsagen und sich in die Einsamkeit zurückzuziehen.
§ 28. Der Augsburger Religionssriede und der Ausgang Karls Y.
friede. >vM x5ahte 1555 führten die Verhandlungen, die zwischen König Ferdinand
1555' und den protestantischen Fürsten stattfanden, zum Abschluß des Augs-
burger Religionsfriedens. Den lutherischen Fürsten, den „Augs-
burger Konfessionsverwandten", wurde das Recht freier Religionsübung
und jedem weltlichen Reichsfürsten das Recht zugesprochen, sich zwischen
dem katholischen und dem lutherischen Glauben zu entscheiden. Damit
erhielten freilich nur die Fürsten, nicht ihre Untertanen das Recht der
Gewissensfreiheit. Es galt der Satz: „wessen das Land, dessen der Glaube";
andersgläubigen Untertanen ward nur das Recht der Auswanderung zu-
gebilligt. Ferner wurde das reformierte Bekenntnis auch jetzt noch nicht
reichsgesetzlich anerkannt. Über die Frage, ob auch ein geistlicher Fürst
in seinem Lande die Reformation einführen dürfe, einigte man sich nicht.
Die Katholiken setzten es durch, daß der „geistliche Vorbehalt", trotz-
dem ihn die Protestanten nicht anerkannten, in den Frieden aufgenommen
wurde; danach sollte ein Bischof oder Abt, der zur Reformation übertreten
wollte, verpflichtet sein, sein Amt niederzulegen. Immerhin war ein vor-
läufiger Friede zwischen den Religionsparteien zustande gekommen. Der
Protestantismus war nicht, wie es der Zweck des Wormser Ediktes ge-
wesen war, vernichtet worden; vielmehr vermehrte sich auch ferner die
Zahl seiner Bekenner.
s6abri?v!9 Karl V. hatte indessen bereits seine italienischen Lande, dabei auch
Mailand seinem Sohne Philipp überlassen; ihm übertrug er in feier¬
licher Versammlung auch die Niederlande, die auf diese Weise vom
J556. deutschen Reiche losgelöst wurden, und im Jahre 1556 auch Spanien.
Er selbst begab sich in das Kloster San Juste in der spanischen Provinz
Estremadura. Dort verbrachte er die letzten Jahre seines Lebens und
15&8. starb im Jahre 1558.
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