Full text: Die Neuzeit (Teil 3)

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Einleitung. 
Ill 
Burgund erworben hatte, Teil II3 145). Jeder Kreis sollte 
einen Hauptmann wählen, dem es oblag, mit Hilfe seiner 
Kreisgenossen den Landfrieden zu handhaben und die Ur¬ 
teile des Kammergerichts zu vollstrecken. 
g. Ergebnisse. Verluste des Reichs. Alle Versuche 
zur Reform des Reiches nahmen ein klägliches Ende. Weder 
Reichsfinanzen noch ein Reichsheer kamen zustande; die 
Kreishauptleute konnten Landfriedensbruch und Gewaltthat 
nicht hindern, und das Kammergericht fristete aus Mangel 
an Geld ein kümmerliches Dasein. Trotzdem genofs das 
Reich noch grofsen Ansehens in Europa, und seine Grenz¬ 
pfähle, soweit man sie überhaupt kannte, standen westlich 
von Danzig und Triest, südlich von Siena, nördlich von 
Lyon und westwärts von Gent. Aber in Wahrheit strebten 
Verluste deszahlreichen Gebiete, die von dem schlotternden Bande 
DtumsC-h" dieses Reiches zusammengehalten wurden, nach allen mög- 
i460lswest- ^c^en Richtungen auseinander; und wie 1460 Holstein da- 
i466UfAb- ^urc^ dem Reiche entfremdet zu werden begann, dafs es 
tr!schweizör— zusammen mit Schleswig — König Christian I. von Däne- 
1499. mark (einen geborenen Grafen von Oldenburg) zu seinem 
Herzog wählte, und wie die Deutschordenslande 1466 infolge 
des Friedens von Thorn teils unmittelbar, teils mittelbar 
unter Polens Hoheit geraten waren (Teil II3 144): so wurden 
die Wormser Beschlüsse von 1495 Anlafs zu einem neuen 
Verlust. Die Schweizer verweigerten es, sich dem Kammer¬ 
gericht zu fügen und den gemeinen Pfennig zu entrichten, 
besiegten 1499 das Reichsheer bei Dorneck, nahe bei Basel, 
und setzten es durch, dafs der Basler Frieden vom Sep¬ 
tember desselben Jahres alle gegen sie angestrengten Prozesse 
niederschlug: d. h. sie erzwangen ihre thatsächliche Ent¬ 
lassung aus dem Verbände des Reichs. 
Pkeu1desh" Persönlichkeit des Kaisers. An diesen unerfreulichen 
Kaisers. Dingen (zu denen auch das fortwährende Sinken des kaiser¬ 
lichen Ansehens in Italien gehört) trug teilweise die Persön¬ 
lichkeit des Kaisers Max Schuld. Dieser war von Hause 
aus hoch begabt; er besafs vielseitiges geistiges Inter¬ 
esse, namentlich für Kunst und Litteratur (seine Werke 
Weifslnmig, Teuer dank, Frey dal); dazu war er ein vortreff¬ 
licher Heeresorganisator; das neue, mit langen Spiefsen und
	        
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