Full text: Die Hohenzollern von Kaiser Wilhelm II. bis zum Großen Kurfürsten (Teil 1)

— 166 — 
Jetzt begreift ihr auch, warum der Sohn Friedrich Wilhelms II., 
Friedrich Wilhelm III., seinen Sohn, Friedrich Wilhelm IV., schon bei 
seinen Lebzeiten an der Regierung teilnehmen ließ. Er hatte nämlich 
gesehen, daß das Fernbleiben von der Arbeit seinem eigenen Vater viel 
geschadet hatte und ihm selbst auch, der als Kronprinz sich um die Regierung 
nicht bekümmern durfte. Darum heißt es auch im Testamente Friedrich 
Wilhelms Hl., das Amt eines Königs sei schwer uud voller Verantwortung, 
aber der König sterbe ruhig, weil er wisse, er habe einen Nachfolger, der 
die schwierige Arbeit verstehe. Und darum sagte auch der alte Kaiser 
Wilhelm, daß er diejenigen als seine größten Feinde ansähe, die ihm nicht 
recht berichteten und ihm nicht die Wahrheit sagten. 
Ein König, ein Fürst muß Räte haben; aber diesen soll er nicht 
blindlings vertrauen, sondern auch sein Volk hören. Und bei der Wahl 
der Räte soll er vorsichtig sein und Gott bitten, daß er ihn die rechten 
Leute treffe lasse. So hat es ja auch Friedrich Wilhelm III. im Testament 
gesagt- 
Zusammenfassung. 
Nochmalige Darstellung in vertiefter Weise. 
b. Nachdem König Friedrich Wilhelm II. den Thron bestiegen hatte, 
im Jahre 1786, ging zunächst ein gutes Regiment an. 
Der verstorbene König hatte auf ausländische Waren hohe Stenern 
gelegt. Er meinte, dadurch würde in Preußen selbst mehr fabriziert und 
es bliebe dann das Geld mehr im Lande und ginge nicht nach außen. 
Besonders der Kaffee und der Tabak wurden gar hoch besteuert, und die 
Regierung verlieh den ganzen Handel mit diesen Gegenständen an einzelne 
Großkaufleute. Da wurden denn Kaffee und Tabak außerordentlich teuer. 
Uud auch auf viele andere Waren wurde Zoll gelegt. 
Als nun der neue König zur Regierung kam, hob er diese Steuern 
aus oder setzte sie herab. Da wurden die Leute so froh, daß sie den 
neuen Landesvater den Vielgeliebten nannten; denn die Aufhebung der 
Zölle bedeutete die Aufhebung einer großen Last. 
Und noch etwas anderes Gutes schuf Friedrich Wilhelm II. Die 
Soldaten waren, wie wir wissen, in allerlei Ländern geworben. Nur 
eine stramme Zucht konnte sie zusammenhalten. Aber diese Zucht artete 
oft in Grausamkeit aus. Durch den neuen Herrscher wurde sie viel milder. 
Ganz anders ist es, wie wir schon wissen, darin erst unter Friedrich 
Wilhelm III. geworden, nach den großen Unglücksjahren. 
Zusammenfassung nach Konzentrationsfragen. 
Wiedergabe. 
Überschrift: Wie König Friedrich Wilhelm II. fü-r das 
Wohl seines Landes sorgte.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.