182 Schl. b. Gellheim. Albrecht von Östreich 1298—1308.
Tasche, und schloß im Geheimen einen Vertrag mit Albrecht
v' von Östreich, wodurch er diesem für eine Summe von
15 000 Mark die Königskrone zu verschaffen versprach.
Er verabredete sich mit einigen andern Wahlfürsten, setzte
Adolph unter mancherlei Anschuldigungen ab und wählte
Albrecht zum König. Zwischen den beiden Gegenkönigen
kam es zu einer Schlacht am Hasenbühl bei Gellheim
unweit Worms. Adolph focht mit heldenmütiger Tapfer¬
keit; Albrecht dagegen hatte mehrere Ritter verkleidet, daß
sie feine Person vorstellten, und focht selbst in der Rüstung
eines gewöhnlichen Ritters. Adolph, der im Kampfe seinen
Gegenkönig aufsuchte, erlegte mehrere jener verkleideten
Ritter, und als er endlich den wirklichen Albrecht aus¬
gemittelt, stürzte er auf diesen ein und rief: „Hier müßt
ihr mir das Reich und das Leben lassen!" Albrecht er¬
widerte: „Das steht in Gottes Hand," und schlug den
Heranstürmenden mit dem Schwerte dermaßen über das
vom Helm entblößte Haupt, daß er, auf den Tod getroffen,
vom Pferde sank (1298).
X/ijUL Albrecht hatte ein abstoßendes Äußere; aus seinem
durch den Verlust eines Auges entstellten Antlitz sprach
-vc Härte und Selbstsucht. Er besaß eine maßlose Herrschsucht
und verfolgte feine auf Ländererwerb gerichteten Pläne
zPx, %/'■ mit Energie und starker Willenskraft, ohne Rücksicht auf
Recht und Gerechtigkeit; aber trotzdem wollte ihm kein
/, derartiger Plan gelingen. In Böhmen gelang es ihm
nach dem Aussterben der alten Königsfamilie, feinen Sohn
Rudolph auf den Thron zu bringen; aber dieser starb
plötzlich schon im folgenden Jahre (1307), und nun er¬
klärten die Böhmen, sie würden keinen Habsburger mehr
als König annehmen, und wählten sich Heinrich von Kärnthen.
Thüringen wollte Albrecht für sich als erledigtes Reichslehen
in Besitz nehmen, weil es sein Vorgänger Adolph besessen
habe; sein Heer aber wurde von Friedrich mit der ge-
bissenen Wange und Diezmann bei Lucka (unweit Altenburg)
dermaßen geschlagen, daß das Sprüchwort entstand: „Sie
laufen wie die Schwaben bei Lucka."