fullscreen: Das Mittelalter (Theil 2)

Sechster Abschnitt 
Deutsche Kaiser und Könige. 
1. Heinrich I. und Otto I. 
Heinrich I der Stadteerbauer (933 n. Chr.)*). 
1. 
Die Nachfolger Karl's des Großen hatten weder den Muth noch die 
Geistesgröße ihres Ahnherrn, sein weitausgedehntes Reich in Ordnung zu 
erhalten. Da nun überdies das Erbrecht der Erstgeburt noch nicht einge¬ 
führt war, so entstanden bald blutige Fehden unter den Söhnen der frän¬ 
kischen Könige und diese Zersplitterung dauerte fort, als Deutschland als 
eigenes Reich sich von dem großen Frankenrciche abgelöst hatte. Die 
mächtigen Herzöge wollten dem deutschen Könige nicht gehorchen und be¬ 
kriegten sich unter einander. Und zwei Feinde hatte der große Karl noch 
nicht besiegt, die Ungarn, welche man „Hunnen" nannte, und die 
Slaven, die jenseits der Elbe und Oder, in Mecklenburg, Pommern, 
Preußen und Polen wohnten. Beide Völker brachen oft über die Grenzen, 
besonders schrecklich aber hausten die Ungarn oder, wie sie sich selber 
nannten, die Magyaren. Das waren wilde Reiterhorden; wenn sie in 
das deutsche Land gleich Heuschrecken einfielen, zerstörten sie Alles, was 
sie fanden; Männer, Weiber und Kinder, die nicht schnell genug fliehen 
konnten, koppelten sie zusammen und trieben sie als Sklaven in's Ungar¬ 
land heim. Rückte ein deutscher Heerhaufen in Reih und Glied gegen sie 
an, so flohen sie plötzlich auseinander; und hieß es dann: „Gott sei Dank, 
die Räuber sind fort!" so waren sie schon wieder da, den Deutschen im 
Rücken. In die Gotteshäuser und Klöster warfen sie die Brandfackeln, 
daß die Flammen hoch aufwirbelten. Der letzte Karolinger, der auf dem 
deutschen Königsthrone saß, war Ludwig das Kind. Der schwache 
) Nach Fr. Körner.
	        
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