Full text: Von der Reformation bis zur Französischen Revolution (Bd. 4)

schluß. Er bat um die Erlaubniß, ihr, ehe sie 
ihm entrissen würde, ein Wort bet Seite sagen zu 
dürfen, führte sie darauf an die nahen Schläch- 
terbäake auf dem Markte und stieß ihr ein dort 
ergriffenes Messer in die Brust. 
Während das Volk, erschreckt über die That 
und zur höchsten Wuth gegen die, welche so 
Schreckliches veranlaßt hatten, erhitzt, neben 
dem todten Leichnam, dem letzten Opfer der 
Tyrannei, die Lebensregungen der alcen Frei- 
he-it fühlte, war Virginius mit seinem bluti¬ 
gen Messer und seinem dlurbespritzten Kleide in 
das Lager geeilt, denselben Aufruhr hier zu er¬ 
regen, den in der Stadt die ungeschickten und 
gewaltsamen Maaßregeln, womit Appius ihn 
hier stillen wollte, noch immer heftiger aufreg¬ 
ten. Ein Theil des Heers brach also mit dem 
Virginius aus dem Lager auf und vereinigte 
sich mit den Bürgern in der Stadt; die Zehn- 
rnanner wurden verjagt, Appius Claudius in 
das Gefängniß geworfen, wo er sich selbst ent¬ 
leibte, Ulid die Konsuln wieder eingesetzt (449 
v. Chr. G.), welche, um die neue Gewalt 
dem Volke angenehm zu machen und eine andere 
Quelle des Streits zwischen den Patriciern und 
Plebejern aufzuheben, in den nach Centurien 
stimmenden Volksversammlungen (comitiis cen¬ 
turiatis) es zum Gesetz machen ließen, daß 
alle in den nach Tribus stimmenden Comitien
	        
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