schluß. Er bat um die Erlaubniß, ihr, ehe sie
ihm entrissen würde, ein Wort bet Seite sagen zu
dürfen, führte sie darauf an die nahen Schläch-
terbäake auf dem Markte und stieß ihr ein dort
ergriffenes Messer in die Brust.
Während das Volk, erschreckt über die That
und zur höchsten Wuth gegen die, welche so
Schreckliches veranlaßt hatten, erhitzt, neben
dem todten Leichnam, dem letzten Opfer der
Tyrannei, die Lebensregungen der alcen Frei-
he-it fühlte, war Virginius mit seinem bluti¬
gen Messer und seinem dlurbespritzten Kleide in
das Lager geeilt, denselben Aufruhr hier zu er¬
regen, den in der Stadt die ungeschickten und
gewaltsamen Maaßregeln, womit Appius ihn
hier stillen wollte, noch immer heftiger aufreg¬
ten. Ein Theil des Heers brach also mit dem
Virginius aus dem Lager auf und vereinigte
sich mit den Bürgern in der Stadt; die Zehn-
rnanner wurden verjagt, Appius Claudius in
das Gefängniß geworfen, wo er sich selbst ent¬
leibte, Ulid die Konsuln wieder eingesetzt (449
v. Chr. G.), welche, um die neue Gewalt
dem Volke angenehm zu machen und eine andere
Quelle des Streits zwischen den Patriciern und
Plebejern aufzuheben, in den nach Centurien
stimmenden Volksversammlungen (comitiis cen¬
turiatis) es zum Gesetz machen ließen, daß
alle in den nach Tribus stimmenden Comitien