Full text: (Siebentes bis neuntes Schuljahr) (Teil 4, [Schülerband])

25 Rohrmatten und Teppiche des Fußbodens der heiligen Stadt Mekka 
zugekehrt, eine Verschiebung, die zu dem ganzen Bau nicht paßt und 
einen unangenehmen Eindruck macht. 
3. 
Aber nicht ohne eine Anwandlung von Schrecken entdeckt man 
hier, wie die Wölbung der Kuppel an Stellen durch fußtiefe Ein¬ 
senkungen oder, wenn ich so sagen darf, durch große Beulen von der 
sphärischen Form abweicht. Die Wölbung war mit Mosaik von Steinen 
5 oder vielmehr mit einem künstlichen Glasfluß ausgelegt, der abgeschliffen, 
vergoldet oder gemalt ist. Die Türken aber haben diese Bilder sowie 
die vier Cherubim über den Hauptpfeilern entweder übertüncht oder- 
unkenntlich gemacht, und das Innre ist ganz frei von Bildwerken, Ge¬ 
mälden, Standbildern oder Denkmälern. Der einzige Schmuck der 
10 Wände sind die prachtvollen Inschriften aus dem Koran, die äußerst 
geschmackvolle Arabesken bilden, die Buchstaben sind vergoldet, etwas 
über zwei Meter hoch, ziehen sich in langen Streifen auf dunkelblauem 
Grunde um die Kuppel oder sind in Tafeln zusammengestellt. 
Auf allerlei Stiegen und über bleierne Dächer gelangt man von 
15 außen bis an den Rand des großen Hauptgewölbes; von dort steigt 
man auf die Decke der Fenster, findet eine Kette, die von dem goldnen 
Halbmond auf der Spitze der Kuppel herabhängt und mittels derer man, 
wenn man nicht an Schwindel leidet, leicht auf ihre obere Fläche hin¬ 
aufklettert. Die Aussicht von diesem künstlichen Berge belohnt reichlich 
20 bie Mühe des Erklimmens; dicht unter sich hat man auf der einen 
Seite die innern Höfe des Serails, ans der andern den Atmeidan; der 
Hafen gleicht einem breiten Strom, der mit zahllosen Schiffen und 
Nachen grade auf die Sophia zuströmt, und ringsumher erblickt das 
staunende Auge eine Mannigfaltigkeit von Städten und Meeren, von 
25 Land und Gebirg, wie die Einbildungskraft sie nicht ersinnen, die 
Kunst sie nicht nachbilden kann. Helmut von Moine. 
31. vie Zaffarci. 
1. 
f ingsum scharf begrenzt, bedeckt die Sahara, ein ungeheures, 
eigenartiges Reich, den größten Teil Nordafrikas, vom Roten 
bis zum Atlantischen, vom Mittelmeer bis zur Steppe Länder 
in sich fassend, fruchtbare Landstriche umschließend, tausendfältig ab- 
5 wechselnd und im wesentlichen doch immer und überall sich gleichend,
	        
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