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unb bei Lundenberg bie Macht Herzog Albrecht's ihrem wilben Anbringen 
unterlegen waren. Oestreich, Schlesien, die Lausitz würben heimgesucht, 
bann sah Ungarn bie Hussiten bis über bie Waag vorbringen. „Die 
brennenben Vorstädte ber Hauptstabt Presbnrg beleuchteten ihre Wagen¬ 
burg." Zerstörte Stabte, ausgebrannte Dörfer bezeichneten ihren Weg. 
So groß war der Schrecken, daß, als im Sommer 1422 ein neues Heer 
gegen die Böhmen auszog, das ganze mächtige Lager in Verwirrung 
geneth, da man den Kriegsgesang der anrückenden Hussiten: „Die ihr 
Gottes Krieger seid," aus der Ferne ertönen hörte. Der päpstliche 
Legat, welcher das Kreuzheer begleitete, stand auf einem Berge; er sah 
mit Entsetzen bei den ersten Klängen, die der Wind herübertrug, in 
wilber Hast bie Reihen seines Heeres sich lösen unb in unaufhaltsamer 
Flucht bavon eilen. Er selbst entkam mit genauer Noth. Sein präch¬ 
tiges Bischofsgewanb fiel ben Hussiten in bie Hände; bie Nürnberger 
erkannten ihre eigene Vaterstabt nicht vor Schrecken; Herzog Albrecht 
konnte nichts Besseres thun, als heimeilen. Das war der große Tag 
des unblutigen Sieges bei Tauß (14. August 1431). Wir fügen die 
kurze Schilderung eines Augenzeugen hinzu: „Also lag man im Lande 
Böhmen und schuf sicher nit viel Gutes. Wie es sich aber machte und 
was dazwischen kam, das kann ich nit wissen. Es geschah ein solcher 
Aufbruch und solche Furcht in alles Volk, daß Niemand mehr bleiben 
wollt. Und als das große Geschrei und die große Furcht kam in das 
Volk da waren die Leute ungerüstet und half Niemand dem andern, 
denn jeder hatte mit sich selbst zu thun und konnte Niemand vor dem 
andern voraus und zogen die Herren- und die Städtewägen immer 
durcheinander. Es schonet Niemand das andere und einer stieß den 
andern aus dem Weg. Und wären der Hussen zweimalhimderttausend 
hinter ihnen gewesen, die Flucht möcht nit größer gewesen sein." *) 
Von diesem Tage an sah man das Heil nur noch im Frieden. 
„Seit dem cimbrischen Schrecken hatte die Welt nichts gesehen, was 
dieser Angst glich." Auf einem neuen Concilium zu Basel sollte die 
Religionsfrage verhandelt werden. Vier hussitische Prediger und vier 
Gelehrte aus dem weltlichen Stande erschienen daselbst; auch Procopius 
der Große fand sich ein, begleitet von 300 Rittern auf sichere Gewähr. 
Man warf sie nicht in den Kerker. Sie wurden mit allen Ehren und 
königlich begrüßt. In den Städten, durch die sie kamen, brachte man 
ihnen Ehrengaben. Nun aber begannen die Verhandlungen, „darin bie 
hussitischen Krieger nicht Meister waren." Die versammelten Väter 
gestanden ben Böhmen einige Glaubensartikel zu, boch waren biefe so 
bebingungs- unb verwahrungsweise gestellt, baß nur bie Prager unb 
bet hohe Abel bamit zufrieben waren; die Horebiten und Taboriten 
*) Burkhard Zink. Augsburger Chronik.
	        
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