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dazu auf seiner Leyer, die ehemals Bäume bewegt hatte; alsbald erhob
sich das Schiff und glitt vom Ufer herunter. Hierauf verband er die
Argonauten durch ein großes Opfer, eine feierliche Rede und einen vor¬
gesprochenen Eid, ihrem erwählten obersten Befehlshaber Jason in allen
Gefahren treu zu bleiben.
Unter Jason's Anführung segelten nun die Helden ab. Beim Ein¬
gänge in das Schwarze Meer trafen sie auf die Symplegaden; das
waren zwei Felsen, die beständig zusammenschlugen, so daß jedes Sä iff,
welches hindurch wollte, von ihnen zerschmettert wurde. Die Argonauten
erhielten von dem Wahrsager Phineus den Rath, eine Taube abzuschicken;
wenn diese glücklich hindurch flöge, so möchten sie getrost vorwärts segeln,
wenn sie aber umkomme, sollten sie die Durchfahrt nicht versuchen. Sie
ließen eine Taube aus ihrem Schiffe fliegen; dieser wurden von den zu¬
sammenschlagenden Felsen nur ein paar Schwanzfedern ausgerissen, sonst
kam sie mit dem Leben davon. Da bekamen die Argonauten Muth, sie
fuhren hindurch und nur der hintere Theil des Schiffes wurde verletzt.
Von dieser Zeit an standen die Symplegaden fest auf dem Grunde des
Meeres, denn es war ihnen eine Weissagung zu Theil geworden, daß
sie feststehen würden, wenn zuerst ein Schiff glücklich hindurchgefahren sei.
Auf einer Insel, die von den Dolionen bewohnt ward, herrschte ein
König, mit Namen Cycicus. Diesem war die Ankunft der Argonauten
geweissagt worden, und er nahm die Gäste sreundlich auf, versah sie auch
bei ihrer Abfahrt mit allerlei Lebensmitteln. Kurze Zeit, nachdem die
Argoschiffer wieder abgesegelt waren, trieb sie ein widriger Wind in den¬
selben Hafen zurück, den sie eben verlassen hatten, den sie aber in der
Finsterniß nicht erkannten. Die Dolionen glaubten, ihre Feinde, die
Pelasger, wären gelandet, und trieben sie mit den Waffen in der Hand
zurück. Darüber entstand ein hitziges Gefecht und Jason rannte dem
Cycicus seinen Speer durch den Leib. Bei Tagesanbruch erkannten beide
Theile ihren Irrthum. Man begrub den König mit großer Pracht und
stellte ihm zu Ehren Leichenspiele an. Obgleich Jason den Mord wider
Willen begangen hatte, so war doch Rhea, die Schutzgöttin des Landes,
so erzürnt über ihn und seine Gefährten, daß der Steuermann Tiphys
das Schiff nicht von der Stelle bringen konnte. Die Nacht daraus er¬
schien Minerva dem Tiphys im Traume und gab ihm den Rath, der
Göttin Rhea auf dem Berge Dindymus zu opfern; das that er, und
Argus schnitzte ihr Bildniß aus Holz und erbaute ihr eine Kapelle.
Als die Schiffenden wieder abfahren konnten, geriethen sie nach
manchen Abenteuern wieder auf eine Insel, und wurden da von den
grimmigsten aller Raubvögel, den Stymphaliden, angefallen. Um
sie von sich abzuhalten, setzten sie ihre Helme aus und schlugen mit den
Spießen auf ihre Schilde. Durch dieses Getöse und das Winken der
Federbüsche auf den Helmen wurden sie verscheucht.
Endlich gelangten die Helden an den Fluß Phasts in Kolchis, und
da landeten sie. Jason ging alsbald zum Könige Aeetes und richtete