fullscreen: Das erste Geschichtsbuch

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22. Schloß Sanssouci bei Potsdam. (Blätterbauer.) 
Besonders erinnert das Schloß Sanssouci (spr. Sangßusie) oder 
Sorgenfrei an ihn. Er ließ es in der Nähe Potsdams aus einem Hügel 
erbauen und mit wunderschönen Gärten umgeben; hier wollte er von den 
schweren Regierungssorgen ausruhen. Nicht weit davon steht eine alte, un¬ 
benutzte Windmühle. Sie ist ein Denkmal der Gerechtigkeit des großen 
Königs. Er wollte sie dem Müller abkaufen, aber dieser wollte nicht. Da 
drohte der König, die Mühle abschätzen und abbrechen zu lassen, aber der 
Müller berief sich auf das Kammergericht in Berlin. Den König freute das 
Vertrauen des Müllers auf die preußische Rechtspflege, und er störte ihn 
nicht in seinem Besitze. (Hebels Erzählung: König Friedrich und sein Nachbar.) 
In Preußen gilt als Gesetzbuch noch heute das Allgemeine Land¬ 
recht. Es war der große König, der es ausarbeiten ließ. 
Die Provinzen Schlesien und Westpreußen, die er für Preußen 
gewann, machen feinen Namen unvergeßlich. Besonders lebt sein Gedächtnis 
in den Sumpfgegenden der Ohre (im Regierungsbezirk Magdeburg), der 
Oder, Warthe und Netze, die er entwässern und in fruchtbare Felder und 
Wiesen verwandeln ließ. Die Kartoffeln, die heute das Brot der Armen 
sind, ließ er damals zwangsweise anbauen. 
Die Kinder sagen gern von ihm das Gedicht her: „Friderikus Rex, 
der große Held —Der König wollte an einem Nachmittage die Kinder, 
die sein Pferd umschwärmten, in die Schule treiben; sie aber lachten: „Der 
alte Fritz will König sein und weiß nicht einmal, daß den Mittwoch Nach¬ 
mittag keine Schule ist!" 
Sehr seltene und gesuchte Thaler sind die Sterbethaler. Sie zeigen 
das Bild des großen Königs und die Umschrift 17 A 86. Das A bedeutet 
die Münzstätte Berlin, 1786 aber die Jahreszahl der Prägung. Das A 
zwischen der Jahreszahl giebt den Sterbemonat Friedrichs des Großen, den 
17. August 1786, an.
	        
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