Full text: Für die oberen Klassen höherer Lehranstalten (Stufe 2)

§ 78. Die Osmanen und das oströmische Reich. 117 
führte (Kaiser) Sigismund, der König von Ungarn, (§ 70) ein Kreuz¬ 
heer gegen den Sultan Bajesid, den „Blitz", wurde aber bei Nico- 
polis 1396 vollständig geschlagen und mit Mühe von dem Burggrafen von 
Nürnberg gerettet. Da erschien mit seinen mohammedanischen Tataren¬ 
schwärmen von Samarkand her Timur Lenk, der gewaltige Wieder¬ 
hersteller des großen Mongolenreichs, und besiegte und fing Bajtzsid bei 
Encyra 1402. Allein eben so schnell, wie nach Timurs bald erfolgtem 
Tode sich sein Reich auflöste (Großmogul in Indien), erholte sich auch die 
Osmanenmacht. Nach neuen Siegen über Ungarn und Polen griff 
Sultan Mohammed II. Constantinopel an und erstürmte es trotz 
heldenmütiger Gegenwehr (Kaiser Constantin IX. Paläologus |) 1453. 
Flüchtige Griechen brachten die im Abendlande fast erloschene 
Kenntnis der griechischen Litteratur nach Italien. Hier wirkten sie mit 
zur Neubegründung der Gelehrsamkeit. Denn Italien war, trotz aller 
inneren Zerrissenheit, gegen das Ende des Mittelalters doch die Pflanz¬ 
stätte der wiederauflebenden Künste und Wissenschaften geworden, die 
bei Päpsten und anderen Machthabern, besonders bei den Medici (§ 64), 
großartige Förderung fanden. Als Dichter wurden Dante zu Kaiser 
Heinrichs VII., Petrarca zu Kaiser Karls IV. Zeit und im 16. Jahr¬ 
hundert Tasso Vorbilder sür Europa, — als Baumeister, Bildhauer 
und Maler Michael Angelo und Raphael, die Zeitgenossen Luthers.
	        
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