— 13 —
15. „Jehovah, dir künd' ich auf ewig Hohn, —
ich bin der König von Babylon.“
4. Doch kaum das grause Wort verklang,
dem König ward's heimlich im Busen bang.
15. Das gellende Lachen verstummte zumal;
es wurde leichenstill im Saal.
16. Und sieh, und sieh, an weißer Wand
da kam's hervor wie Menschenhand —
7. und schrieb und schrieb an weißer Wand
Buchstaben von Feuer und schrieb und schwand.
18. Der König stieren Blicks da saß,
mit schlotternden Knieen und totenblaß.
19. Die Unechteschar saß kalt durchgraut
und saß gar still, gab keinen Caut.
20. Die Magier kamen; doch keiner verstand
zu deuten die Flammenschrift an der Wand.
21. Belsazer ward aber in selbiger Nacht
von seinen Knechten umgebracht. deinr. Heine.
15. Aus der Heidenmission.
1. Unter den 1450 Millionen Menschen auf der Erde giebt 20
es etwa 450 Millionen Christen, — ungefähr 200 Millionen römisch⸗
katholische, 150 Millionen evangelische unter verschiedenen Namen und
100 Millionen griechisch⸗katholische, — 190 Millionen Mohammedaner
und fast 10 Millionen Juden; die übrigen 800 Millionen sind Heiden.
Da fehlt freilich noch viel, bis alles „ein Hirte und eine Herde“ werde. 25
„Die Ernte ist groß; aber wenige sind der Arbeiter. Darum bittet den
Herrn der Ernte, daß er Arbeiter in seine Ernte sende.“ Matth. 9
37. 38
Im Jahrhundert der Reformation konnte die evangelische Kirche nicht
an die Aufgabe der äußern Mission denken, weil sie zunächst um ihren 30
eigenen Bestand zu kämpfen hatte. Noch viel weniger ließ dies der dreißig⸗
jährige Krieg und das maßlose Elend zu, das er in seinem Gefolge hatte.
So um es, daß erst im 18. Jahrhundert Hand an das Werk der Heiden⸗
bekehrung gelegt wurde. Ganz besonders aber ist unser Jahrhundert das
Jahrhundert der Weltmission geworden.
10
15