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I. Die Heimat. 
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den Schlössern saßen, sie sollten die Schlösser behalten ihr Leben lang. Also 
wurden sie durch Eigennutz verblendet und gaben das Gut des ganzen Landes 
um kleinen Vorteils willen preis. Doch es wurde ihnen nicht gehalten, was 
ihnen versprochen worden war, denn der König nahm ihnen die Schlösser in 
demselben Jahre und setzte andere Leute darauf." 
Die Verbindung Schleswig-Holsteins mit Dänemark war also zustande 
gekommen, eine Personalunion im strengsten Sinne. Die Stadt Hamburg 
wandte sich seitdem, soviel sie konnte, von der alten Verbindung mit Holstein 
ab und strebte nach völliger Reichsfreiheit. Schleswig-Holstein selbst ist durch 
die Wahl Christians dem politischen Leben Deutschlands fast vollständig ent¬ 
fremdet worden; bas Land, das unter den Schauenburgern in rühmlichster 
Weise die deutsche Grenzwacht gegen Norden gehalten hatte, wurde jetzt mehr 
oder minder ein Nebenland der dänischen Krone. Erst das neunzehnte Jahr¬ 
hundert hat die unnatürliche Verbindung gelöst und die Schleswig-Holsteiner 
dem Deutschen Reiche wieder zugeführt. 
Nach Heinrich Handelmann, der Holsteinischen und der Lübschen Chronik. 
7. Klaus Harms’ halbjähriger Dienst 
hei einem Bauern. 
Mein Vater starb 1796 nach kurzer Krankheit; für unsere Mühle 
fand sich bald ein Käufer, der annehmlich bot, und der ganze 
Besitz wurde verkauft. 
Allein, was sollte ich jetzt machen? Ich wußte nichts zu machen. 
Da wurde denn der altgewordene Gedanke des Studierens wieder jung; 
aber doch ließ ich ihm keine Gewalt, so daß ich sofort von dem Donn 
nach der Meldorfer Schule gelaufen wäre; ich fragte Gott und Menschen, 
ob man für 2100 Mark studieren könnte. Die Antwort, die ich von 
Leuten bekam, die die Sache einigermaßen verstanden, hieß: Nein; 
ich hätte ja aber vermögende Verwandte. Doch die in Anschlag zu 
bringen, war meiner Seele zuwider. Was tat ich denn? Ich vermietete 
mich unter Zustimmung meiner Vormünder als Knecht bei einem Bauern, 
bei Thies Claussen in Bösthusen im Kirchspiel Marne, als Knecht dies¬ 
mal, trat Ostern 1797 in Dienst und gönnte meiner Zukunft die Zeit 
einer langem Überlegung. 
Mein Dienst hat nur ein halbes Jahr gewährt, allein es ist mir 
ein köstliches halbes Jahr gewesen. Der Bauer war freundlich gegen 
mich, doch die Arbeit mußte ich tun, und auch den Herrn, den ich 
bis dahin gespielt hatte, mußte ich unterdrücken, mußte gleich, da ich
	        
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