Die Bezwingung Rußlands.
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neben Warschau, die am weitesten nach Westen liegt. Die Festung
wurde eingeschlossen, während noch die ganze Besatzung drin war.
Die Franzosen und Rrssen hatten zwar gleich eimn sehr großen Mund,
wie lange diese starke Festung sich noch gegen die Deutschen würde
wehren können, und wie hinderlich es für die Deulschen sei, daß
sie nun immerfort viele Truppen zur Einschließung von Nowo-
Georgiewsk zurücklassen müßten. Llnd doch dauerte die ganze Lerr-
lichkeit noch nicht drei Wochen. Der Kaiser schickte wieder den
General von Veseler da hin, der ihm s. Zt. Antwerpen erobert
hatte. Der ließ alle seine schweren Geschütze auffahren, schoß einen
Festungsturm nach dem anderen entzwei und ließ schließlich stürmen.
Nowo-Georgiewsk mußte sich ergeben. >100 000 Mann wurden
gefangen, und riesige Mengen von Geschützen und Schießzeug er¬
beutet.
So gaben also die Russen Polen notgedrungen auf, weil sie
vor der Umklammerung Lindenburgs Angst hatten. So wurde
Deutschland gegen neue Angriffsversuche gesichert, so wurde eine
große Menge Russen gefangen und getötet, [so sah das Ausland,
wer nun wirklich die Kraft zu siegen hatte, und endlich wurde
ein Land von der Russenherrschaft befreit, das über diese Befreiung
von Lerzen froh sein konnte. Denn die Polen sind eins von den
unterworfenen Fremdvölkern in Rußland. Sie gehören nicht wie
die Russen der orthodoxen Kirche an, sondern sind römisch-katholisch.
Sie sprechen auch eine andere Sprache als die Russen. Die Russen
aber haben sie nach ihrer Weise unterdrückt und geknechtet. Freilich
waren die Polen so ohne weiteres auf die Deutschen auch nicht gut
zu sprechen. Sie fürchteten, daß sie nun aus der einen Knechtschaft
in die andere geraten würden. Aber die deutsche Verwaltung hat
den Polen gleich gezeigt, daß sie anders regiere als die Russen.
Es durfte überall im Lande fortab in polnischer Sprache verhan¬
delt und in den Schulen unterrichtet werden. Auch die große pol,
nische Universität in Warschau, die die Russen geschlossen hatten»
haben die Deutschen gleich im Kriege noch wieder eröffnet. Daran
merkten dann die Polen und die Russen und alle Leute im Aus¬
land, daß es mit der Russenherrschaft in Polen jedenfalls ein für
alle Mal zu Ende.sein sollte.
Mit dem Fall der vorderen Festungslinie begnügten sich die
Rauh: Der Weltkrieg in der Volksschule. 2. Teil. 3