III
Der rumänische Krieg.
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herein kamen, da die ausgedehnte Grenze dieses Landes damals nur
schwach von unsern Bundesgenossen hatte besetzt werden können.
Während sie sich aber hier im Norden, da wo die obere Fuß«
fläche des großen rumänischen Strumpfes ist, mausig machten, stach ihnen
plötzlich einer hier im Südosten in den Hacken: das war Mackensen.
Ehe noch die Russen durch die Dobrudscha hindurch zum Angriff auf
Bulgarien aufmarschiert waren, marschierten Bulgaren, Deutsche und
Türken dort ein, warfen die rumänischen Grenztruppen zurück und
eroberten in ganz kurzer Zeit das Land zurück, das die hinterlistigen
Rumänen vor wenigen Jahren den Bulgaren gestohlen hatten. Nun
standen die Rumänen ratlos da und sahen sich im Rücken ange¬
griffen. And so wie hier ging es ihnen im Verlauf des Krieges
nun noch mehrere Male. Jedesmal, wenn sie an der einen Front
glücklich unseren Angriff zum Stehen gebracht hatten, ging es umso
schlimmer an der entgegengesetzten Seite los. Als Mackensen die
gute Hälfte der Dobrudscha erobert hatte, hatten sich die inzwischen
herangekommenen Russen endlich festgesetzt, und so kam der Kampf
etwa eine Woche zum Stehen. Da auf einmal brach im Norden
die Heeresgruppe Falkenhayn, von deren Vorhandensein kein Mensch
etwas ahnte, gegen die beiden rumänischen Heere bei Kronstadt und
Hermannstadt los. Bei Hermannstadt, das in einem Talkessel liegt,
wurde das rumänische Heer ziemlich eingekreist, und es gelang ihm
nur mit großer Mühe und unter schweren Verlusten sich aus der
Umklammerung herauszuwinden und über die Gebirgspässe zurückzu¬
ziehen. Dann ging es gleich der anderen Armee bei Kronstadt zu
Leibe, die auch in die Pässe zurückgeworfen wurde. And darauf
kam es wieder einen Augenblick zum Stehen. Eine gute Woche
hörte man in Deutschland nichts Besonderes vom rumänischen Kriegs¬
schauplatz. Da auf einmal gab es eine neue, mächtige Schlacht in
der Dobrudscha. Mackensen erstürmte die Verteidigungsstellung, die
sich die Russen dort ausgebaut hatten, und trieb diese nun von
neuem in schnellster Verfolgung nach Norden zurück. Der einzige
rumänische Meereshafen, Konstanza in der Dobrudscha, fiel in unsere
Hände. Unb immer weiter trieben die tapferen Truppen Mackensens
die Russen unb Rumänen nach Norben. Dann gab es wieder einen
Halt, ja sogar ein kleines Stück zurück ging bie Armee Mackensen
unb verschanzte sich hinter festen Stellungen. Diesmal bauerte bie