Full text: Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen (Kursus 1)

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ev sich mit dem Papste aus und schloß mit den lombardischen Städten 
einen Waffenstillstand und nach dessen Ablauf Frieden. 
3. Wie Friedrich über Heinrich den Löwen das Strafgericht halt. 
Nachdem Barbarossa nach Deutschland zurückgekehrt war, lud er Heinrich 
den Löwen zur Verantwortung vor. Aber dieser folgte dreimaliger Vor¬ 
ladung nicht. Da sprach der Kaiser die Acht über ihn aus und erklärte 
ihn beider Herzogtümer verlustig. Wohl wehrte sich der Löwe und griff 
m den Waffen. Als aber der Kaiser selbst gegen ihn zog, wurde er 
besiegt und zur Unterwerfung gezwungen. Nun kam er nach Erfurt und 
flehte um Gnade. Das einmal gesprochene Urteil wurde jedoch nicht ge¬ 
ändert, sondern durch ein Fürstengericht bestätigt. Heinrich verlor Bayern 
und Sachsen, nur seine Erblande Braunschweig und Lüneburg behielt er. 
4. Wo Friedrich Barbarossa ums Leben kam. Am Ende seines 
Lebens unternahm Barbarossa einen Kreuzzug nach dem Heiligen Lande. 
Dabei ertrank er im Flusse Kalykadnus (— Saleph) in Kleinasien. Die 
Sage aber hat ihn nach dem Kyffhäuser versetzt, wo er schlafe, bis 
das deutsche Reich in neuem Glanze wiedererstehen werde. 
IV. Welchen Ansgang das holienstanfische Kaisergeschlechl hatte. 
Wohl umgaben Barbarossa und die ihm folgenden Hohenstaufen den deut¬ 
schen Kaiserthron mit Glanz und Pracht, Aber ihre Regierungszeit war 
zum größten Teil mit Kämpfen in Italien ausgefüllt. Deutsckland ging 
dabei leer aus. Im Jahre 1254 starb der letzte hohenstaufffche Kaiser i25i. 
Konrad V. Er hinterließ ein Söhnlein Konradin. 16 Jahre alt zog 
dieser mit seinem Freunde Friedrich von Baden nach Italien, um seine 
Erbländer Neapel und Sizilien zurückzuerobern. Bald stand Konradin 
den Franzosen, welche diese Länder an sich gerissen hatten, in Unteritalien 
gegenüber. Zwar wurden die Franzosen geschlagen. Als sich aber die 
Deutschen zu schnell der Plünderung des Lagers überließen, brachen die 
Franzosen noch einmal aus dem Hinterhalte hervor. Nachdem die Deut¬ 
schen in die Flucht geschlagen waren, wurde Konradin mit seinem Freunde 
Friedrich durch Verrat gefangen. Der französische Prinz verurteilte sie 
zum Tode. Konradin wurde 1268 in Neapel enthauptet. Das Haus 1268. 
der Hohenstaufen war erloschen. 
XI. Weryattnisse und Zustande im Wittelatter. 
1. Das Kittrrwrlen. 
1. Woraus der Ritterstand hervorging. Anfangs bestanden die 
Heere größtenteils aus Fußgängern. Wegen der teuren Rüstung konnten 
nur die Vornehmen und Reichen zu Pferde dienen. Der Dienst zu Pferde 
gab darum ein besonderes Ansehen. Die Reiter oder Ritter sonderten sich 
von dem gemeinen Fußvolke ab und bildeten allmählich einen besonderen 
Stand, den Ritterstand. 
2. Wie der Ritter wohnte. Die Wohnung des Ritters war die 
Burg (— sie sollte ihn vor dem Feinde „bergen" —). Dieselbe war 
d' 'ch Mauern und Burggraben umgeben. Die wichtigsten Burggebäude 
ucrrett Herrenbaus, Frauenbaus un^ Wartturm.
	        
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