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42 000 Mann jährlich 63 000 zu den Fahnen berufen. Die Landwehr
aber wurde in ihren Dienstverpflichtungen erleichtert.
2. Der Dänische Krieg, 1864. Der König von Dänemark war
zugleich Herzog der deutschen Länder Schleswig und Holstein. Diese wurden
von Dänemark sehr bedrückt. Jetzt sollte Schleswig gar zu einer dänischen
Provinz gemacht werden. Hiergegen traten Preußen und Österreich gemein¬
schaftlich aus, und so kam es zum Dänischen Kriege. In demselben bewährten
sich die neuen militärischen Einrichtungen des Königs in glänzendster Weise.
In mehreren Kämpfen wurden die Dänen geschlagen; sie zogen sich nun
in die sehr befestigten Düppeler Schanzen zurück. Während die Österreicher
nach mehreren siegreichen Gesechten ganz Jütland besetzten, beschossen die
Preußen unter Prinz Friedrich Karl die Düppeler Schanzen und erstürmten
dieselben am 18. April. Am 29. Juni fuhren die Preußen auf Booten
über einen schmalen Meeresarm nach der Insel Al)eit, erstürmten diese
Stellung der Dänen und machten 3000 Gefangene. Nun endlich verstand
sich Dänemark zum Frieden, der in Wien abgeschlossen wurde. Dänemark
verzichtete auf Schleswig-Holstein.
g i9. Der Deutsche Krieg, 1866.
1. Ursache. Nachdem Österreich und Preußen vereinigt den glücklichen
Krieg gegen Dänemark (1864) beendigt hatten, entstanden um die Ver¬
waltung der wiedergewonnenen Provinzen Schleswig-Holstein zwischen den
beiden Großmächten Uneinigkeiten; diese führten zum Kriege von 1866, an
welchem alle deutschen Staaten, größtenteils gegen Preußen, teilnahmen.
2. Hauptarmee. Die preußische Hauptarmee fiel nach dem Plane
des Generals Moltke in drei Abteilungen in Böhmen ein, die erste Armee
unter dem Prinzen Friedrich Karl von Görlitz her, die zweite unter dem
Kronprinzen von Glatz aus, die dritte unter Herwarth von Bittenfeld an der
Elbe. In Böhmen sollten sie sich vereinigen. Die Österreicher wurden
bei Trautenau, Skalitz, Nachod und Gitschin geschlagen.
3. Königgrätz. Am 3. Juli sollte bei Königgrätz die Entscheidung
folgen. Am Tage vorher war der König Wilhelm selbst bei seinem Heere
eingetroffen, begleitet von Moltke, Bismarck und Roon. Der österreichische
General Benedek hatte seine ganze Armee bei Königgrätz und Sadowa
zusammengezogen. Prinz Friedrich Karl griff die Feinde an, aber konnte
trotz der größten Tapferkeit und Ausdauer seiner Soldaten nur mit Mühe
seine Stellung behaupten; an ein Vorrücken war nicht zu denken. Endlich
erhielt der König die Freudenbotschaft, daß des Kronprinzen Heer da sei
und schon den rechten Flügel der Feinde angegriffen habe. Nun war
Benedeks Geschick entschieden. Die Truppen des Prinzen Friedrich Karl
gingen siegreich zum Angriff über. und die Österreicher ergriffen die Flucht.