Full text: Allgemeine Heimatskunde mit Berücksichtigung der Kulturgeschichte als Vorbereitung und Unterbau für den weltkundlichen Unterricht, namentlich als Vorschule der Geographie

Allgemeines. 
1. Umfang der Heimatskunde. 
„Die Heimat ist ein geographisches Individuum: an dem 
Umgange mit diesem einen Individuum gewinnt der heranreifende 
Schüler Sinn und Kraft für den Verkehr mit der großen Welt." 
Die Heimatskunde soll den Schüler so in das Gebiet der 
Heimat einführen, daß dieser abgegrenzte und verhältnismäßig 
kleine Raum gleichsam die Bausteine für den später aufzuführenden 
Hauptbau des geographischen Unterrichts liefern kann. Um diese 
Vorbereitungsarbeit recht ausführen zu können, ist zu prüfen, aus 
welchem Material der Bau aufzuführen ist. hierauf ist Umschau 
nach demselben in der Heimat zu halten. Dabei ist eine Zer- 
legung des Gesamtbegriffes „Heimat" nach den verschiedenen 
Gesichtspunkten nötig. 
Der geographische Unterricht verlangt: 
Kenntnis des Bodens, von dessen Beschaffenheit alles 
Leben in erster Linie abhängig ist. „Wenn die Heimat der 
künftigen Topographie der <Lrde vorarbeiten soll, so muß die Ge- 
samtheit der in ihr sich vorfindenden topischen Elemente einer 
Topographie der Lrde, einzelner Erdteile und Länder doch in 
einer solchen Art und Anzahl entsprechen, daß für jene großen 
Bilder Analogieen und typische Gestalten, wenn auch nur in: 
kleinsten Maßstabe durch eigene Betrachtung in unmittelbarer Nähe 
gewonnen werden." Aber „wie verschieden sind doch die Wohn- 
orte unserer Schüler schon nach ihrer topographischen Natur, so 
daß der eine sehr reich, der andere sehr arm, jeder aber nur in 
gewissem und beschränktem Maße sür Unterrichtszwecke ausgestattet 
ist! Der Einwand hat Sinn und Berechtigung, wenn vom absolut 
Vollkommenen, vom Ideal die Rede wäre, nicht aber, wenn, wie 
sich's von selbst versteht, ein gewisses Mittelmaß von topo- 
graphischem Reichtum vorausgesetzt wird." „Wer nur mit päda- 
gogischem Auge und Gerzen suchen will, der wird auch selbst da7 
wo Berg und Thal, Fluß und Wasserscheide im eigentlichsten 
Sinne des Wortes sich dem Blicke nicht darbieten, doch in kleinen 
Mügeln und Hügelreihen, in den sonst kaum beachteten Bodener- 
Hebungen, in dem unscheinbaren Bächlein und den Wasserströmen 
eines Gewitterregens Ausgangs- und Haltepunkte für die topo- 
graphische Auffassung und Phantasie entdecken." Ja, gerade diese 
topographischen Erscheinungen im kleinen sind für unterrichtliche 
Zwecke am brauchbarsten, da ein klarer Überblick seitens des 
Stecket, Heimatskunde. 1
	        
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