Aufblühen der Mark Brandenburg unter dem Hause Ascanien. §. 2. 3
werfen (1124); als Besitzer der Marl,Lausitz führte er von dieser
Zeit an auch den^M-eines MarkMafen. Im I. 1134 erhielt er
vom Mse^-Lothn HL, dem er auf seinem Römerzuge wichtige
Dienste geleistet hatte, die damals (durch Todesfall) erledi^Duc^.
rnarf^ in der Folge Mark schlechthin, oder Altmark genannt.
Dazu verlieh ihm Kaiser Konrad III. bei der Aechtnng Heinrich's
des Stolzen dessen Herzogthum Sachsen (1138); allein der Ge¬
ächtete behauptete sich in Sachsen, Albrecht erhielt zur Entschädigung
für den Verlust der herzoglichen Würde die (ursprünglich mit dem
Herzogthum Schwaben verbundene) Erzkämmererwürde (auf welche
sich später das Kurfürstenthum gründete). Er erneuerte die Politik
Kaiser Otto's des Großen, welcher bereits die Eroberung des Wenden¬
landes und die Bekehrung seiner Bevölkerung in Aussicht genommen
hatte. Die Gewalt der Waffen und geschickte Benutzung der Um¬
stände unterwarfen ihm endlich das Wendenland bis zur Spree. ,
Er hat noch die Wiederherstellung der beiden, von Otto dem Großen
für diese Länder gegründeten Bi^lhümer Havelberg und Brandenburg
erlebt. Brandenburg machte er zum Mittelpunkte seines" christlichen
Staates und nannte sich Markgraf von Brandenburg-' die
neu erworbenen Lande am rechten Ufer der Elbe hießen Priegnitz
und Neu mark (die spätere Mittelmark).
Glänzender noch als seine Tapferkeit war die Weisheit, mit welcher
er die eroberten Länder zu behaupten und zu cultiviren verstand. Durch
massenhafte Ansiedlung freier Colonisten germanischen Stammes (aus
Westfalen, Holland, Flandern, Franken), welche hinter günstigen Be¬
dingungen (zunächst zu den^Deichbauten an den Flüssen) herangezogen $
wurden,' entstanden Dörfer und Städte; letztere, durch mannichfache Vor¬
rechte begünstigt, erhoben sich bald zu Sitzen von Handel und Gewerbe.
Nach seinem Tode wurden seine ausgebreiteten Besitzungen getheilt: sein
ältester Sohn, Otto, erhielt (schon bei Lebzeiten ves Vaters) die mit
diesem getheilte Verwaltung der Mark Brandenburg; der fünfte, Adalbert,
die Stammgüter des ascanifchen Hauses am Unterharz mit dem Hauptorte
Ballenstedt; der jüngste, Bernhard, erneuerte bei der Aechtung Heinrich's
des Löwen (1180) die alten Ansprüche seines Hauses auf das Herzog¬
thum Sachsen mit Erfolg und hat seinen Stamm bis cmf den heutigen
Tag fortgepflanzt, indem sein ältester Sohn, Albrecht, Stammvater der
ascanischen Herzöge von Sachsen, sein jüngerer, BernhardBegründer
des jetzt noch in Anhalt regierenden Fürstengeschlechtes ward.
Albrecht's Nachkommen führten das große Werk, welches die
Grundlage des brandenbnrgisch- preußischen Staates werden sollte,
anderthalb Jahrhunderte weiter; sie gewannen (,bet dem fortwährenden
Kampfe, der polnischen Fürsten gegen einander) Besitzungen jenseit
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