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dem Tode für das Vaterland geweiht hatte, mitten in.bie Reihen
der Feinde. Sein Heldentod entflammte dann die römischen
Krieger mit neuem Muthe und führte sie zum Siege. Mit
größter Strenge wurde die Mannszucht aufrecht erhalten. Einst
hatte der Feldherr verboten, daß die Soldaten sich in Einzelge¬
fechte mit den Feinden einließen. Aber siehe, fein eigener Sohn,
der mit einer Reiterfchaar auf Kundschaft ausgeritten war, stößt
auf den Anführer eines feindlichen Reiterhaufens und wird von
ihm zum Zweikampfe herausgefordert. Er nimmt die Forderung
an, erlegt feinen Gegner und kehrt mit dessen Rüstung freudig
zu feinem Vater zurück. Aber dieser empfängt den siegreichen
Jüngling mit ernstem Blicke und läßt ihn, weil er das Gesetz
übertreten, im Angesichte des Heeres enthaupten.
2. 280. — In dem zweiten dieser Kriege
kämpften die Römer mit Bvr rhus, dem berühmtesten Kriegs¬
helden jener Zeit. Er war König im nördlichen Griechenland,
und kam über das Meer herüber, um einem Volke in Stalten >4^«^
gegen die Römer Beistand zu leisten. Ein zahlreiches, trefflich ge¬
rüstetes Heer und zwanzig zum Kriege abgerichtete Elephanten
brachte er mit. Bald kam es zur Schlacht. Die Römer schlugen
sich tapfer, wie immer; aber ein gewaltiger Schrecken ergriff sie,
als mitten in der Schlacht bie Elephanten, welche hölzerne Thürme
mit Kriegern auf den Rücken trugen, in ihre Reihen einbrachen.
Solche Ungeheuer hatten sie noch nie ‘gesehen. Scheu liefen ihre
Pferde davon, und was sich nicht durch die Flucht rettete, wurde
von den Elephanten zertreten oder von den Pfeilen, die aus
den Thürmen hervorflogen, durchbohrt.
3. Der römische Senat. — Pyrrhus meinte, die
Römer würben nach biefer Nieberlage sich bewegen lassen, unter
schweren Opfern mit ihm Frieben zu schließen. Er schickte daher
einen Gefanbten nach Rom, um feine Vorschläge bem Senate zu
überbringen. Unb ber kluge Gefanbte wußte so fein unb ein-
fchmeichelnb vor ber Versammlung zu reben, baß einige schon
riethen, man solle ben Forberungen bes Königs sich fügen. Da aber
staub ein angesehener Rathsherr auf, ber, weil er hochbetagt