Hause aufgestellt und fragte sie, ob sie wohl die weitere Reise 
des Königs decken wollten; sie antworteten mit Gemurmel und 
senkten die Spitze ihrer Sabel. Der Major der Nationalgarde 
des Städtchens ermahnt sie zum Gehorsam gegen das Gesetz, 
-und sie sehen nun ruhig zu, wie dieser Bürgcroffizier ihren 
Anführer, der auf ihn einhauen will, durch einen Pistolenschuß 
verwundet; sie erbitten sich sogar selbst einen bürgerlichen Befehls¬ 
haber an dessen Statt. Unterdeß ist Bouille auf die Nachricht 
von der Brrhaftnehmung des Königs mit dem ganzen Dragoner¬ 
regiment Royal-Allemand aufgebrochen und nahe an Varenn.es 
gekommen; auch sein Sohn naht sich mit einem Detaschement 
Husaren. Sie würden die Befreiung des Königs bewerkstelligt 
haben; aber der gutmüthige Ludwig wird durch die Bitten derer, 
die ihn gefangen hatten, und mehr noch durch seine Furcht vor 
Blutvergießen bewogen, dem Generale einen schriftlichen Befehl zum 
Rückmärsche zuzuschicken. Bouille, nicht kühn genug, das Aeußerste 
gegen den Willen des Herrn selbst Zu wagen, gehorcht und ent- 
fiieht bald darauf mit seinem Sohne und vielen anderen Offizieren 
über die Grenze. — 
Um sieben Uhr Morgens kam ein Adjutant Lafayette's mir 
dem Befehle der Nationalversammlung, den König gefangen zu 
nehmen, wo man ihn träfe, und ihn mit seiner Familie nach 
Paris zurückzubringen» Der König schlug vor, nach Fon¬ 
tainebleau, eines feiner ehemaligen Lieblingsörter, zu reisen. 
Allein jede'Vorstellung war umsonst, und Ludwig sagte voll Ver¬ 
druß: „Das ist nun das zweite Mal, daß mich Herr Lafayette 
gefangen nehmen laßt, um seine Republik zu Stande zu bringen.^ 
Indeß war der Adjutant dieses Generals erst neun Stunden 
später, als der König, von Paris abgereist und traf in VarenneS 
ein, als Lafayette die Flüchtlinge-wahrscheinlich längst nicht mehr 
daselbst vermuthete. Die unglückliche Familie kehrte nun nach 
Paris zurück; eine Horde von Nationalgardcn und zusammen- 
' gelaufenem Pöbel, von Wuth und barbarischer Freude beseelt, 
umringte ihren Wagen. Drei Mitglieder der Nationalversamm¬ 
lung, Petion, Latour-Maubourg und Barnave, von 
jener dem Könige als Commiffaire entgcgengeschickt, stießen in 
der Gegend von Epernay zu ihnen. Während dieser Reift 
wurde Barnave von der Gutmürhigkeit Ludwigs XVI., von der 
zuvorkommenden Artigkeit Maria Autoinette's und dem Schicksale
	        
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