fullscreen: Allgemeine Erdkunde, ausgewählte Abschnitte aus der Länderkunde, Lesestoffe aus der geographischen Literatur (Teil 7)

Die Gesteinshülle. 
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lichen Lagerung finden sie sich aber nur mehr selten in den Gebirgen, wie die Profile 
der Steinkohlenbergwerke und die zahllosen Querschnitte aus den Alpen zeigen. Durch 
Unterspülung, Druck und Vielsache andere Ursachen werden Lageveränderungen der 
Schichten hervorgerufen, sie werden disloziert. Sinkt von einer wagrechten 
Gesteinsschichte a b c der Flügel d e in die Tiefe, während der Flügel a b in 
seiner bisherigen Lage verbleibt, so entsteht eine vollständige Zerreißung der 
Schichten, die man als Verwerfung (I) bezeichnet. Ein Beispiel hierfür 
ist der Steilabbruch des Erzgebirges gegen Böhmen. Fast immer geschieht 
diese Absenkung in Stufen, wie z. B. auf den inneren Seiten des Wasgen- 
Waldes und Schü'arzwaldes und auf der Südseite des Schwäbischen Jura; 
dann spricht man von Staffelbrüchen. Hat der Einbruch eiue rundliche 
Gestalt, so entsteht ein Kesselbruch, wie in den Becken von Neuwied am 
II 
Rhein und um Wien. Erfolgt die 
Senkung auf beiden Seiten einer 
Schichtenfolge, so bezeichnet man den 
stehengebliebenen Rest als Horst (II). 
Beispiele hiervon sind Harz und 
Thüringerwald. Sinkt das Mittelstück einer Schichtenreihe in die Tiefe, so spricht 
man bei starker Längenausdehnnng des Bruches von einem Graben oder einer 
Graben Versenkung (III). Die 
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größten Versenkungen dieser Art in 
Deutschland sind die Oberrheinische III 
Tiefebene, die Thüringische Hoch- 
fläche, das Leinetal bei Göttingen, 
das Elbetal bei Dresden nnd das Rheintal zwischen Chur und Bregenz. Die 
größte Grabenversenkung auf der Erde zieht vom Jordantale durch das Tote 
Meer zu den großen Seen Ostafrikas. iß/w/W b 
Alle Schichten der angrenzenden Ge- — 
birge finden sich in der Grabenver- v 
senknng wieder. 
Faltung. Wird der Flügel b einer wagrecht gelagerten Schichte gehoben, 
ohne daß eine völlige Zerreißung erfolgt, so entsteht eine Flexur (IV). Ge- 
schieht die Hebung in der Weise, daß 
Sattel und Mulde regelmäßig auf¬ 
einanderfolgen, so spricht man von 
Gebirgsfalten (Va u. b). Diese 
Falten stehen bald senkrecht, bald Va | 
schief, bald fächerartig. Als das regel- 
mäßigste Faltengebirge gilt der Schwei- 
zer Jura. An der Bildnng der Alpen 
haben außer der Faltung noch Brüche 
und Uberschiebungen großen Anteil. 
Wird ein Schichtenflügel (b) 
über einen anderen (a) hinwegge¬ 
schoben, so kommen ursprünglich 
tiefere und ältere Gesteinsschichten 
Faltenbau des Schweizer Jura. 
AB Gebivgssättel, CC Talmulden. DE Spaltental. 
abc Verschiedene Gesteinsschichten.
	        
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