— 142
plötzlich durch lauter la Tenegeräte ersetzt, sondern es bildete sich
eine Kultur, die eine bunte Mischung von RItem und Heuern ent¬
hielt. So reichen die alten hallstättischen Gürtelhaken und gewisse
Formen von Kropfnadeln noch weit in die la Tenezeit Norddeutsch¬
lands hinein. Das halbmondförmige Rasiermesser überdauert sogar
noch die Zeit der Römerkriege.
Besonders lebhaft scheint der Handel mit den keltischen Stämmen
im letzten vorchristlichen Jahrhundert gewesen zu sein. (Er brachte
außer vielen kleinen keltischen Schmucksachen den Germanen auch die
Fig. 3,45. Fig. 146.
. Bronzenes Becken. Urnenfriedhof von Nienbüttel. Eiserne Schildbuckel, Nienbüttel.
ersten römischen Bronzegefäße, von denen Fig. 144—145 zwei Formen
zur Anschauung bringen. Beide Gesäße wurden auf dem Urnen-
friebhofe bei nienbüttel in Hannover gesunden, wo sie als Rschen-
behälter verwendet waren. Jetzt erscheinen in den Gräbern auch
häufiger Waffen: eiserne Schwerter von keltischer Form, Lanzenspitzen
und Schildbuckel (Fig. 146). Diese hatten also bei den Germanen
eine ganz andere Form als bei den Kelten (vgl. Fig. 135), sind also
gewiß auch von Germanen hergestellt worden.
Die Graburnen wurden in der La-Tenezeit meistens nicht mit
Steinen umgeben, sondern stehen frei im Boden, wie früher 20 bis
50 cm tief. In einigen Gegenden hat man
auch den ganzen Rückstand vom Scheiterhaufen,
Holzkohlen, Rsche, Knochen und die Reste des
Fig. 147. Schmuckes und der Bewaffnung zusammen-
eiaCr26neTcit‘ N.^nbütT" gekehrt und in eine Grube geschüttet. Ruf