Full text: Aus Deutschlands Urgeschichte

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plötzlich durch lauter la Tenegeräte ersetzt, sondern es bildete sich 
eine Kultur, die eine bunte Mischung von RItem und Heuern ent¬ 
hielt. So reichen die alten hallstättischen Gürtelhaken und gewisse 
Formen von Kropfnadeln noch weit in die la Tenezeit Norddeutsch¬ 
lands hinein. Das halbmondförmige Rasiermesser überdauert sogar 
noch die Zeit der Römerkriege. 
Besonders lebhaft scheint der Handel mit den keltischen Stämmen 
im letzten vorchristlichen Jahrhundert gewesen zu sein. (Er brachte 
außer vielen kleinen keltischen Schmucksachen den Germanen auch die 
Fig. 3,45. Fig. 146. 
. Bronzenes Becken. Urnenfriedhof von Nienbüttel. Eiserne Schildbuckel, Nienbüttel. 
ersten römischen Bronzegefäße, von denen Fig. 144—145 zwei Formen 
zur Anschauung bringen. Beide Gesäße wurden auf dem Urnen- 
friebhofe bei nienbüttel in Hannover gesunden, wo sie als Rschen- 
behälter verwendet waren. Jetzt erscheinen in den Gräbern auch 
häufiger Waffen: eiserne Schwerter von keltischer Form, Lanzenspitzen 
und Schildbuckel (Fig. 146). Diese hatten also bei den Germanen 
eine ganz andere Form als bei den Kelten (vgl. Fig. 135), sind also 
gewiß auch von Germanen hergestellt worden. 
Die Graburnen wurden in der La-Tenezeit meistens nicht mit 
Steinen umgeben, sondern stehen frei im Boden, wie früher 20 bis 
50 cm tief. In einigen Gegenden hat man 
auch den ganzen Rückstand vom Scheiterhaufen, 
Holzkohlen, Rsche, Knochen und die Reste des 
Fig. 147. Schmuckes und der Bewaffnung zusammen- 
eiaCr26neTcit‘ N.^nbütT" gekehrt und in eine Grube geschüttet. Ruf
	        
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